Hans Franke

Katalog zur Ausstellung 1989 in der Stadtbücherei Heilbronn

Ausstellung und Katalog: Günther Emig

Nachfolgend werden die Ausstellungsobjekte beschrieben, die Herkunft (Leihgeber) genannt und die Exponate auszugsweise zitiert.
Die Orthographie in den Zitaten folgt den Vorlagen.
Folgende Abkürzungen werden verwendet:
SNM/DLA Marbach a.N. = Schiller-Nationalmuseum/Deutsches Literaturarchiv Marbach am Neckar. (Soweit es sich nicht um Bücher oder Zeitschriften handelt, stammen die Exponate aus dem Nachlaß Hans Franke (A: Franke). Die gelegentlich hinzugesetzten Zahlen sind die Inventarnummern.)
Renate Franke = Leihgabe Renate Franke, Heilbronn (Tochter Hans Frankes)
Heilbronner Stimme, Archiv
Werner Schweikert = Sammlung Werner Schweikert, Flein
Fred Naleppa = Archiv Fred Naleppa, Heilbronn
Chronik III = Chronik der Stadt Heilbronn 1922-1933. Heilbronn 1986


Hans Franke: Der Sterbende
In: Die Hilfe. Wochenschrift für Politik, Literatur und Kunst. Herausgegeben von Dr. Friedrich Naumann. Berlin-Schöneberg, Nummer 2, 11. Januar 1917, S. 31.
Für den literarischen Teil verantwortlich: Dr. Gertrud Bäumer.
Dazu: Aufgeklebter Ausschnitt mit handschriftlicher Quellenangabe
SNM/DLA Marbach a.N.
"Blut rinnt aus meinem Aermelfetzen.
Sie stürmen noch ... Ich liege hier ...
Ich kann nicht weiter .. alles schwer.
Und die Gedanken kreisen .. leer ... [...]
Sie reichen mir die Medizin:
der Arzt ist da .. die Frau .. wie schön.
Laßt mich nur liegen .. Heute war es heiß ..
Ich hab das Feld nur umgepflügt.
Nun bin ich müde - ach, so müd. [...]
Die Pferde?
Was ..? Sie trinken? Gut ..
Sie trinken Wasser .. Ach! Ich .. Blut .."
Autobiographischer Hintergrund: 1916 wurde Hans Franke "im Felde" schwer verwundet.

Michael Georg Conrad an Hans Franke
München, 20. 3. [19]17. Brief. 2 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N. 66.783/1
"Schön und gut, was Sie mir da vortragen, lieber Herr Kollege, aber durchaus ohne Nutzen für Sie. Beifall und Rat eines Siebzigers können Ihnen nicht helfen. Sie müssen Ihrem Genius vertrauen und Ihren Weg selbst finden, ob im Anschluß an Ihre jüngeren Genossen, ob im Widerspruch zu allem was in Ihrer zeitlichen und örtlichen Umgebung gerade Geltung hat."
Franke hatte sich offenbar an Michael Georg Conrad (1846-1927, Kritiker und Erzähler, in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts einer der Wortführer des süddeutschen Naturalismus) wegen eines Urteils gewandt...

Hans Franke: Sei wie das All
Aufgeklebtes Typoskript mit handschriftlicher Korrektur und Hinweis auf Abdruck in der Zeitschrift "Jugend"
SNM/DLA Marbach a.N.
"Sei wie das All!
Erfülle Dich in göttlicher Verschwendung!
Verschenkte [sic] Farben und vergeude Licht.
Und wenn Dein Groll in tollem Rasen spricht,
so tobe ungehemmt und triff und brich!
Nur wahre Deine Seele! Zeige Dich!
Erziehe Dich zum Tempel der Vollendung!
Es liegt an Dir: die Erde hoch zu heben!
Es liegt an Dir: als Tier, als Gott zu leben! [...]
Ich weiß es fest, daß einst wir Götter gleichen!"

Hans Franke: Sei wie das All
Veränderter Abdruck in: Jugend. 1918, Nr. 4, S. 66 ("Redaktionsschluß: 14. Januar 1918")
SNM/DLA Marbach a.N.
Auf der Rückseite des Zeitschriftenhefts die Karikatur "Trost" von Erich Wilke: Die Kriegsgegner Deutschlands vor einer Deutschlandkarte. Unterschrift: "Der Entente-Generalstab: 'In Berlin Haase und Konsorten [USPD] - zu Biberach der [Matthias] Erzberger - in München Professor [Friedrich Wilhelm] Förster - in Pasing der kleine [Ludwig] Quidde - allright, wir können zufrieden sein!'"

Hans Franke: Menschlichkeit
Aufgeklebter Ausschnitt mit handschriftlicher Quellenangabe "'Leipz. Volkszeitung' 18. V. 1918"
SNM/DLA Marbach a.N.
"Alle Gebeine, die modernd in den Schlachtfeldern dieser Erde geruht,
alle Schädel, Rippen, alle Klumpen geronnenes Blut,
alle Becken, alle Wirbel, Fäuste und alle Haut
hatten sich zu einem riesigen Hügel gegen die Mutter Sonne emporgebaut. [...]
Und als das letzte Gebein seine Stelle im ragenden Hügel fand,
war es, als ob alles Leuchten der Sonne mit brechendem Scheine schwand,
wie es damals wohl war, als der Tempelvorhang zerriß...
Und aus dem Knochenberge - von kosmischen Stürmen umbraust -
hob sich mit einem Male eine riesige, drohende, furchtbar geballte Faust! [...]
Und höher und immer höher hob sich die Faust, bis sie einsam über den Knochen stand,
bis sie - die blutig-zerrißne - das Gezelt des dunkelnden Himmels fand.
Und da teilte sie sich und bewegte sich, und sie schrieb: [...]
schrieb sie das Wort, das der Erdball in Jubel und Jammer zum Himmel schreit,
schrieb sie glühend und feurig dies Wort: 'Menschlichkeit!'"

Hans Franke: Meine Welt
Gedichte. Heilbronn: Walter Seifert [1918]. 173 S.
Buchschmuck und Bildbeigaben von Franz Gaudeck, Dresden.
Renate Franke, Werner Schweikert
"Die Entstehungszeit dieser Gedichte erstreckt sich auf die Jahre 1913-1918. Teilnahme am Kriege und ihre Folgen hemmten für zwei volle Jahre fast jede schöpferische Kraft, da diese Zeit innere Wandlungen beschleunigte, die zu einer Lösung, einer Erkenntnis, einer Befreiung drängten. Umsturz des Bestehenden vollendete solche Wandlung, so daß diese Gedichte vom Schauen und Fühlen einer Jugend reden, die eigenen Weg wohl suchte, ihn aber erst im Fegefeuer der Zeiten gefunden zu haben glaubt. Mit dem Gefühl des Dankes widme ich diese Sammlung meinen selbstlosesten Freunden: meinen Eltern!" (S. [175])

Hans Franke, Meine Welt
Anzeige in: "Die Bücher des Verlags Walter Seifert Stuttgart/Heilbronn 1920"
Aufgeklebter Verlagsprospekt
SNM/DLA Marbach a.N.

Hans Franke "Meine Welt"
Aus: Hans Franke: Befreiung (s. u.), S. [103-104].
"Hans Franke ein ungewöhnlicher und bedeutsamer Dichter [...], dessen Schöpfungen einmal zu den Notwendigkeiten unserer Literatur zählen werden." (Karl Henckell) Außerdem Zitate von A. M. Elster ("Die Flöte"), Hans Franck ("Frankfurter Zeitung"), Karl Hauptmann, Hans Benzmann ("Der Tag"), Hans Gäfken ("Die Bühne") sowie aus dem Berliner Tageblatt.

Hans Franke: Das Gespräch in der Dämmerung
In: Das gelbe Blatt. Oeffentliches Leben / Kunst / Theater / Literatur / Mode. Herausgegeben von Erwin Schönwalter. 1. Jahrgang, Nr. 4. Stuttgart, 22. März 1919, S. 55-59.
SNM/DLA Marbach a.N.
Regieanweisung zur abgedruckten Szene: "Eine ideale Landschaft. Rechts und links wird die Szene von Hecken geschlossen, die um Fontänen grünen. Im Hintergrunde Marmoraltan, zu dem von zwei Seiten Stufen emporführen. Es ist Abend. Auf einer Ruhebank, auf eine purpurfarbene Decke gelagert, in nackter, unberührter Keuschheit das Weib. Am Fuße des Altan vier männliche Gestalten: Der Reiche, der Weltumfahrer, der Jüngling und der Dichter." (S. 55)
Szenenschluß: "Bei den letzten Worten des Dichters fällt ein Stern zuckend durch den blauschwarzen Raum des Alls und reisst eine leuchtende Bahn in das Dunkel der Nacht." (S. 59)

Hans Franke: Maon (Studien zu einem Drama)
In: Das gelbe Blatt. Oeffentliches Leben / Kunst / Theater / Literatur / Natur / Technik. Herausgeber: Willi Berberich und Dr. Adolf Reitz. 1. Jahrgang, Nr. 32. Stuttgart, 1919, S. 474-479.
SNM/DLA Marbach a.N.
Der geneigte Leser beachte den veränderten Untertitel der Zeitschrift. - Auf der 4. Umschlagseite je halbseitige Anzeigen für "Pfau Sekt" und "Feist-Cabinet Hochgewächs". Über den neuen Mitherausgeber der Zeitschrift, Willi Berberich (1895-1977), der in den zwanziger Jahren zusammen mit Franke die "Kammerspiele" in Heilbronn mitbegründet haben soll, hätte man gern mehr gewußt.

Hans Franke: Opfer
Drama in drei Akten. 1917-1918. Heilbronn: Walter Seifert 1919. 110 S.
Mit gedruckter Widmung: "Den Frauen meiner Jugend hingegeben".
Renate Franke, Stadtbücherei Heilbronn

Hubert Weckbach: "Opfer" - ein Drama von Hans Franke
Von der Uraufführung in Heilbronn und von einem "inszenierten" Skandal. In: Schwaben und Franken. Heimatgeschichtliche Beilage zur Heilbronner Stimme. Nr. 11/1982, S. II-IV.
Privatbesitz

Anzeige des Stadttheaters Heilbronn zur Uraufführung
"Neckar-Zeitung", Heilbronn, 30. März 1920.
Reproduktion aus: Hubert Weckbach: "Opfer"..., S. IV.

[Dr. Walther Ru]ck: "Meine Welt", Gedichte von Hans Franke, und
[Dr.] Walther Ruck: Revolutionäre Dramatik. Hans Franke: Opfer
Aufgeklebte Zeitungsausschnitte aus der "Neckar-Zeitung", undatiert
SNM/DLA Marbach a.N.
"Bei der Uraufführung am Heilbronner Stadttheater erzielte das Drama [...] einen starken Erfolg. Es ist weniger die dramatische Handlung und der Aufbau des Dramas, als die Idee der Menschheitsverbrüderung, der begeisterte Sang vom Bruder Mensch, der die Dichtung durchzieht und den Erfolg rechtfertigt und begründet. Ein glühender Glaube an die Menschheit, eine jugendlich-schwärmerische Begeisterung für alles Hohe und Edle adelt das Werk."

Hans Franke: Das Herz des Dichters
In: Wunderkelch. Ein Sammelbuch neuer deutscher Legenden. Herausgegeben von Theodor Etzel und Karl Lerbs. Stuttgart und Heilbronn: Walter Seifert 1920, S. 215-219.
Mit Beiträgen von Hanns Heinz Ewers, Alfred Döblin, Heinrich Mann, Isolde Kurz, Hermann Hesse, Manfred Kyber, Stefan Zweig, Hans Franke u. a. "Die Bildbeigaben wurden von Werner Schmidt-München auf den Stein gezeichnet und durch Emil Wöllner in Leipzig von Hand gemalt." Der Beitrag Frankes wurde hier erstmals gedruckt.
SNM/DLA Marbach a.N.
"Der Dichter saß über seine Arbeit gebeugt. Eine Lampe erhellte milde das Gemach. Da klopfte es. Als der Dichter öfffnete, stand der Engel vor ihm und sprach: 'Folge mir!' Und der Dichter folgte dem Engel an den Fluß, wo am Ufer unter den Weiden die Gestalt eines Mädchens lag, das sehr schön war. Der Dichter beugte sich über die Liegende und erschrak, denn er sah, daß sie kein Leben mehr trug: [...] Den Dichter packte jäh eine qualvolle Liebe zu dieser Toten: es war ihm, als trüge er selbst die Schuld an dem Tode dieser jugendlichen Gestalt. In seine Frage klang die Stimme des Engels, der sprach: 'Schenke ihr dein Herz, und sie wird von Neuem leben!' [...] 'Mein Herz? Hier, hier. Lebe, du Göttin!' Und er griff in seine Brust und suchte sein Herz; wie er aber auch wühlte und wühlte in seinem Innern - er fand sein Herz nicht mehr!"

Neckar-Rundschau
Heilbronner Blätter für Kunst und Wissen.
Für die Schriftleitung verantwortlich: Hans Franke.
1921-1933 (?)
Heilbronner Stimme, Archiv (Jahrgang 1, Nr. 1), die übrigen fünf Ausgaben: SNM/DLA Marbach a.N.
"Der Wunsch unserer Leser nach Vermehrung des Unterhaltungsstoffes hat die zweimalige Herausgabe des 'Unterhaltungs-Blattes' [Beilage zur 'Neckar-Zeitung'] bedingt, und die Trennung der Stoffgebiete hat nunmehr zu einer gesonderten Behandlung der literarischen und künstlerischen Fragen geführt, deren Stätte fortan die 'Neckar-Rundschau - Heilbronner Blätter für Kunst und Wissen' sein soll, die hiermit erstmals vor unsere Leser tritt. Weit davon entfernt, hier ein literarisches Blatt gründen zu wollen, soll versucht werden, mit den Lesern Kunst- und Wissensfragen und Probleme zu behandeln, mit allen denen, die solche Fragen, seien sie Vergangenheit oder Gegenwart zugehörig, nicht teilnahmslos gegenüberstehen. [...] Es soll natürlich keine enge Preisung heimatlicher Kunst oder gar lokalpatriotischer Kultus gepflegt werden, es soll auch kein Einschwören auf irgendeine bestimmte Richtung getrieben werden. [...] Kein Besserer als Hölderlin konnte das erste Wort in der Rundschau haben: aus Schwabens Erde geboren, wuchs er zum kosmisch fühlenden Dichter, erhob er Dichten wieder zum Sehertum - keiner Klasse, Schule oder Clique, keinem Volke, sondern der Menschheit gehörig." ("Zum Geleit." In: Neckar-Rundschau. Jahrgang 1, Nummer 1, 15. Dezember 1921, S. 1)
Ferner ausgelegt folgende Nummern:
Jahrgang 9, Nr. 21, 30. Mai 1929 (Otto Linck: Anmerkungen zu einigen neuen Kriegsbüchern. Mit redaktioneller Anmerkung: "Obwohl unser Standpunkt dem Buche Remarques ['Im Westen nichts Neues', 1929 erschienen] gegenüber von dem des Verfassers abweicht, geben wir seinen kritischen und tiefgehenden Aeußerungen Raum.")
Jahrgang 9, Nr. 23, 13. Juni 1929 (Otto Heuschele: Der Dichter als Führer)
Jahrgang 9, Nr. 26, 4. Juli 1929 (Die Zwanzigjährigen und der Krieg. Was bedeutet er ihnen als persönliches und wie erscheint er ihnen als allgemeines Erlebnis? Tübinger Studenten antworten der "Neckar-Zeitung")
Jahrgang 11, Nr. 32, 20. August 1931 (Hans Franke: Literatur"fabrikation" und Dichtung. Der Kampf um den Georg Müller Verlag. - Eine Streitschrift Rud. Borchardts. - Unsere Meinung dazu)
Jahrgang 12, Nr. 36, 15. September 1932 (Hans Franke: Der Wille zum Endgültigen oder Lyrik am laufenden Bande)
Geschlossene Jahrgänge dieser wöchentlichen Beilage zur Heilbronner "Neckar-Zeitung" gibt es heute in Bibliotheken nicht mehr. Allerdings existieren Einzelnummern u. a. im Stadtarchiv Heilbronn, bei privaten Sammlern sowie im Nachlaß Frankes im Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Eine Bestandsaufnahme der noch existierenden Einzelnummern mit dem Ziel einer kooperativen Verfilmung erscheint nicht allzu abwegig.

Neckar-Zeitung
Amtsblatt der Stadt Heilbronn, sowie der Oberamtsbezirke Heilbronn und Neckarsulm
Herausgeber: Viktor und Theodor Kraemer. Heilbronn
181. Jahrgang, Nummer 221, 19. September 1924
Heilbronner Stimme, Archiv
Von 1920 bis 1934 war Hans Franke Redakteur der "ältesten täglich erscheinenden Zeitung Württembergs und größten Zeitung des Unterlandes" (NZ über NZ).

Hans Franke: Befreiung
Neue Gedichte (1919-1921). Stuttgart/Heilbronn: Walter Seifert 1922. 98 S.
Renate Franke
Die Zwischenüberschriften: "Ich, Gott und die Welt", "Ich und Du", "Ich und Ihr"

Rudolf Geist: Der Dichter Hans Franke
Zu seinen Büchern "Meine Welt" und "Befreiung". Undatierter Zeitungsausschnitt, der Artikel selbst datiert "Stuttgart, 15. Jänner 1927".
SNM/DLA Marbach a.N.
"Da war ich in Heilbronn, ergriffen, einen der größten süddeutschen Lyriker der Gegenwart erkennen zu dürfen; denn das ist Hans Franke, dessen Lyrik eine geistige Weltgeschichte und ein großes Vorgebet für die kommenden irdischen Erfüllungen ist."

Fidus an Hans Franke
Berlin, 27. Hartung [sehr deutsch für "Januar"] 1922. Kopf: "Verlag des St. Georgs-Bundes, Woltersdorf bei Erkner nächst Berlin. Drahtung: Fidus, Woltersdorf bei Erkner [...]." Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N. 66.791/1
"Gestern sandte mir Hanns Altermann Ihre Betrachtungen zu meinem Lichtbilder-Vortrage in Heilbronn. Da Sie in einem ernst eindringlichen Tone lauter Unrichtigkeiten äussern, so ist solcherart Kritik beklagenswert. Über geistige Unrichtigkeiten gibt es keinen Streit und kein Gericht, sondern nur eine Mit- und Nachwelt, - die genügen mir. Aber tatsächliche Verdrehungen und Entstellungen können gerichtlich belangt werden. Max Klinger hat einmal, so um 1895 herum, einen verleumderischen Pressebericht mit seinem Knotenstocke beantwortet - seitdem wurde er nicht mehr in solcher Weise angegriffen!"
Fidus [d.i. Hugo Höppener] (1868-1948), Zeichner und Baumeister. Bekannt sind seine Jugendstil-Motive.
Der im Brief erwähnte Hanns Altermann betrieb in Heilbronn den "Lichtkampf-Verlag" (zum "Lichtkampf-Verlag" s. Anhang).

Karl Wilker: Der Lindenhof
Werden und Wollen. Heilbronn am Neckar: Lichtkampf-Verlag Hanns Altermann 1921. 171 S. (Lichtkampf-Bücher. Herausgegeben von Hanns Altermann. 2. Reihe, Band 2)
Werner Schweikert

Richard Euringer an Hans Franke
München Solln, 11. 6. [19]22. Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N. 66.789/3
"Lieber Schwabenfranke, Edelfranke, Hansfranke, H. H. Franke, Ha Ha Franke, Hanns Vrange, Hans Frange, Frankenhans, Hansefrank, oder wie sonst zu heissen, sich zu nennen, Sie belieben. Übrigens sehe ich aus der Unterschrift Ihres lb. Briefes, dass alles beim alten geblieben trotz der ergreifendsten Vorschläge. Na, ich persönlich werde Sie nicht mehr verwechseln. (Was sagen Sie zu Vrange?)"
Offenbar Anspielung auf eine Verwechslung infolge Namensgleichheit. (Zur gleichen Zeit veröffentlichte ein Maler namens Hans Franke, geboren in Habelschwerdt, Grafschaft Glatz, einige Bücher.)
Von Richard Euringer (1891-1953) erschienen im Walter Seifert Verlag, Heilbronn mehrere Bücher (siehe Walter Seifert Verlag im Anhang). Franz Lennartz (4. Auflage 1941) nennt Euringer einen "dichterische[n] Vorkämpfer und Künder des neuen Reiches", der "in äußerst fruchtbaren aber erfolglosen Jahren künstlerischen Ringens zur strengen Form soldatischer Romane, Thingspiele, Erzählungen, Gedichte, Essays u. a." "reifte". (Franz Lennartz: Deutsche Schriftsteller des 20. Jahrhunderts im Spiegel der Kritik. Band 1. Stuttgart 1984, S. 451)
1933 wurde Euringer übrigens in Anerkennung seiner frühzeitigen nationalsozialistischen Haltung Leiter der Stadtbücherei in Essen, 1934 erhielt er den erstmalig verliehenen "Nationalen Buchpreis". Ab 1936 freier Schriftsteller. Reichskultursenator der NSDAP.

Die Fahne
Ein Zeitweiser für Bücherfreunde. III. Jahrgang, Heft 2, April 1922. Stuttgart/Heilbronn: Walter Seifert Verlag.
Für den Inhalt verantwortlich: Theodor Etzel in Mettingen bei Stuttgart.
SNM/DLA Marbach a.N.
Mit Beiträgen der Verlagsautoren Kyber, Euringer, Hans Reiser und einer Anekdote von Hans Franke:
"Im Kunstverein einer Industriestadt Württembergs sind moderne Bilder ausgestellt. Unter den zahlreichen Beschauern befindet sich auch der bekannte Kommerzienrat X. mit seiner Gattin, letztere heftig bemüht, hinter den Sinn auch der abstrakteren Gemälde zu gelangen. Das Urteil des Herrn Kommerzienrats scheint von vornherein festzustehen. Dies wird im folgenden Gespräche offenbar: Sie: Schau mal her, diese Linie erinnert doch stark an Hodler. Er: Ach was Hodler, Hudler sin döes!" Um welche Industriestadt Württembergs es sich handelt, war nicht zu ermitteln. -
Hans Franke hat die Ausgaben 4/1922 und 1/1923 der Verlagszeitschrift des Walter Seifert Verlags redigiert. Die Zeitschrift erschien zweimonatlich von 1920 bis Mai 1925.

[Hans] F[ranke]: Die städtische "Gemälde-Galerie"
Ausschnitt aus: Neckar-Zeitung, Heilbronn. Nr. 165, 18. 7. 1922, S. 2.
Stadtarchiv Heilbronn, Zeitgeschichtliche Sammlung P 100
"Zunächst muß da gesagt werden, daß die Galerie an sich notwendig ist. Eine Stadt von der Größe u. Bedeutung Heilbronns muß eine Stätte haben, wo seine Bewohner (neben den wechselvollen, allen Richtungen und Zeitgedanken dienenden Ausstellungen des 'Kunst-Vereins') sich mit der Kunst an wertvollen Einzelstücken möglichst aller Epochen auseinandersetzen können. Es ist eigentlich beschämend, daß diese Stätte noch nicht existiert und daß das, was an künstlerischem Besitz vorhanden ist, zerstreut und unübersichtlich dahin lebt. [...] Allerdings soll und muß nochmals darauf hingewiesen werden, daß bei all dem 'lokalpatriotische' Einstellungen keine Aussicht haben dürfen. 'Lokalpatriotisch' in jenem Sinne, der aus 'Rücksichten' Halbtalente zu Lokalgöttern stempelt und 'um sie der Vergessenheit zu entreißen', mit schnellverwelkten Lorbeerkränzen schmückt."

Oskar Schlemmer an Hans Franke
Belvedere, 10. 10. [19]22. Kopf: "Das triadische Ballett (Burger - Hötsel - Schlemmer)". Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N. 66.842/1
"Leider haben wir uns diesen Sommer verfehlt. Meine Frau kam auch zu selten herab ins Bauhaus, um Sie noch rechtzeitig zu benachrichtigen. Nun war ich wohl eine gute Weile in Stuttgart-Cannstatt, aber so bedrängt mit Arbeit daß ich zu keinen Freunden und Freuden kam. [...] Schrieben oder schreiben Sie über das Triadische? Lassen Sie mich doch wissen, d. h. wir werden wohl bei Schustermann Nachrichten [Zeitungsausschnittbüro] ein Abonnement nehmen."
Oskar Schlemmer (1888-1943), Meisterschüler bei Hölzel, 1920 Berufung an das Bauhaus in Weimar, Leitung der Abteilung . Das "Triadische Ballett" ist Schlemmers bekannteste Schöpfung. Uraufführung am 30. September 1922 am Württembergischen Landestheater Stuttgart. Tänzer: Albert Burger, Elsa Hötzel und der unter dem Pseudonym Walter Schoppe auftretende Oskar Schlemmer.
Ein weiterer Brief Schlemmers an Franke (datiert "Himmelfahrt 1924") ist wiederabgedruckt in: Dank und Gruß an Hans Franke zu seinem 70. Geburtstag..., S. 26-27.

Willi Baumeister an Hans Franke
Ohne Datum (1923?). Brief.1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N. 66.773
"Sehr geehrter Herr /Franke/. Für das Eintreten für meine Sache in Ihrem geschätzten Feuilleton habe ich Ihnen sehr zu danken. Die Intoleranz des an der Akademie amtierenden Professorenkreises hat seit längerer /langer/
Zeit eine ziemliche Spannung u. Scheidung der Geister des Kunstlebens unseres Ländchens gezeugt. Der Kampf der um die Person geht, ist ja in erster Linie der Kampf um die Sache. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie bei einem gel[egentlichen] Aufenthalt in St[uttgart] mich besuchen könnten, was mir Gelegenheit geben würde, Ihnen persönl. danken zu können. Gestatten Sie, daß ich Sie um Übersendung einiger Exemplare /der 'Neckar-Zeitung'/ bitten dürfte! Sehr ergeben Willi Baumeister Stuttgart Ateliergebäude Untere Anlagen. Wäre es möglich, dass Sie den Druckfehler d. h. das Weglassen einer Zeile in einer späteren Nummer berichtigen würden, da Prof. Hölzel gar zu schlecht dabei weg kommt!"
Abdruck des Briefes in: Dank und Gruß an Hans Franke zu seinem 70. Geburtstag..., S. 27. Dort datiert "wahrscheinlich 1923". Die Passagen zwischen / / sind eigenmächtige Hinzusetzungen des damaligen Herausgebers, die Schlußpassage fehlt dort.
Willi Baumeister (1889-1955), Schüler von Adolf Hölzel an der Stuttgarter Akademie. Nach Auslandsaufenthalten (Paris, Amden) und Kriegsdienst 1914-1918 lebte Baumeister ab 1919 wieder in Stuttgart.

Hans Franke: Der Abschied
Eine Hölderlin-Szene. Reutlingen: Achalm-Verlag 1923. ("Achalm"-Sonderheft)

Hans Franke: An Goethe
(Prolog, gesprochen bei den Aufführungen des "Götz von Berlichingen" am Stadttheater Heilbronn)
Aufgeklebter Zeitungsausschnitt mit Kopf "Neckar-Rundschau", Jahrgang 4, Nummer 13, 26. März 1924
SNM/DLA Marbach a.N.
"Wir lieben Dich, Goethe,
weil Dein Weg durch das Hier,
kämpfend-gestaltetes
Leben war!"

Hans Franke: Untergang
Drei Akte. 1919-1923. Stuttgart-Heilbronn: Walter Seifert 1924. 61 S.
Gedruckte Widmung: "Dem Dichter des Äon" [Alfred Mombert]
Mit handschriftlicher Widmung: "Erich Schlenker. "Befreie Dich: Du befreist die Welt" (Befreiung.) VIII/[19]24. Hans Franke."
Stadtarchiv Heilbronn
"Mann: Doppelter Lohn, das heißt: ein Schritt weiter zum Palast. Wir werden geachtet sein und keine Arbeit mehr tun. Dann fließt die Kraft dieses Turmes in unseren Saal, der golden ist. Wir werden das Leben meistern, ehe es uns in Schwäche zerdrückt.
Frau: Wieviel Goldene werkte dein Arm? Werde ich deine Frau bleiben im Glanze des Glücks? Werde ich tanzen an deinem Halse?
Mann: Weit über die Norm schon schlug ich Gewinn. Bald ist die Summe im Buche erreicht, die uns der Schlüssel wird zum ersehnten Lohn. Das Leben beginnt, wenn wir die Türen geöffnet." (S. 10)

Uraufführung "Untergang"
Theaterzettel.
Abgedruckt in: Chronik III, nach S. 480.
"Inszenierung und Spielleitung: Fritz Grupp.
Personen:
Candida ... Trude Kuhn
Jasag ... Adolf Meyer-Bruhns
Moloch ... H A. Herten
[...]
Werker, Drohnen, Volk, Weiber
Ort der Handlung: Turm ***, Kerker ***, Platz in der Hauptstadt Molochs
Zeit: Zwischen Heute und Morgen"

Alfred Mombert: Aeon zwischen den Frauen.
Drama. Berlin: Schuster & Loeffler 1910. 103 S. (Mombert: Aeon. Dramatische Trilogie. 2)
Druckanordnung und Schmuck von E. R. Weiss.
Stadtbücherei Heilbronn
Die dramatische Trilogie in Versen Aeon (1907-1911) ist eine mythische Darstellung von Wesen und Weg des Menschen im Laufe der Entwicklung der Welt: kein Drama im üblichen Sinn, sondern eine in Dialogen geschriebene Vision, aneinandergereihe Bilder vom Traumreich des "Menschlich-Herrlich-Chaotischen". (Frenzel: Daten deutscher Dichtung II, S. 544)
Von Mombert (1872-1942) ist Hans Franke stark beeinflußt worden, eine von Franke angeregte Aufführung des "Aeon" in Heilbronn kam nicht zustande (vgl. Alfred Mombert: Briefe 1893-1942. Ausgewählt und herausgegeben von B. J. Morse. Heidelberg/Darmstadt: L. Schneider 1961, S. 60: an Hans Franke, Heidelberg, 8. 1. 1923)

Emil Rudolf Weiss: Alfred Mombert
Lithographie, 1924.
In: Friedrich Kurt Benndorf: Mombert. Geist und Werk. Dresden: Jess 1932, nach S. 272.
Stadtbücherei Heilbronn
"Wenn ich früher einmal auf einer Wanderung nach dem schönen alten Heilbronn kam, lag mir der Gedanke fern, daß man hier meine Dichtung lese. Nun ist Heilbronn sogar Verlagsort meiner Dichtung geworden." (Mombert: Briefe 1893-1942, S. 53: an Hans Franke, Heidelberg, 8. 3. 1922)

Hans Franke: Über Alfred Mombert
Notizen. In: Die Horen. Monatshefte für Kunst und Dichtung. Herausgeber: Hanns Martin Elster und Wilhelm von Scholz. 4. Jahrgang. 1927/28. Heft 4. Berlin: Horen Verlag, S. 314-318.
SNM/DLA Marbach a.N.

[Hans Franke:] Radio Stuttgart. Über Mombert
Typoskript mit handschriftlichen Korrekturen, undatiert (fünfziger Jahre?)
SNM/DLA Marbach a.N.
"Denn das ist ja die Quintessenz des Mombertschen Werkes: der Glaube an die Kraft des Wirkenden im Kosmos, Freude am Dasein, an eine Welt, die niemals beharrt, sondern fortschreitet. So war ich nicht traurig, als Mombert 1937 zum letzten Male bei mir war, er war auf dem Wege zu Alexander von Bernus, der in Schloss Eschenau als Freund vieler Künstler und Dichter lebte."

Neuwahl von 2 Mitgliedern der Stadtbücherei-Kommission
Stadt Heilbronn, Gemeinderatsprotokolle 1925, S. 411-412.
Stadtarchiv Heilbronn
"Von den Mitgliedern der Stadtbücherei-Kommission ist Oberlehrer Hummel gestorben und Oberstudienrat Dr. Dürr hat mit Rücksicht auf sein hohes Alter um seine Enthebung gebeten. Auf den Antrag der Stadtbücherei-Kommission und der Verwaltungs-Abteilung wird vom Gemeinderat beschlossen: 1. Den Herrn Oberstudienrat Dr. Dürr, seinem Wunsche entsprechend, aus der Stadtbücherei-Kommission zu entlassen und ihm den besten Dank für seine langjährige, wertvolle Mitarbeit in der Bücherei-Kommission auszusprechen; 2. an Stelle des Herrn Oberstudienrats Dr. Dürr und des verstorbenen Oberlehrers Hummel für die Dauer der restlichen Wahlzeit derselben die beiden, von der Stadtbücherei-Kommission vorgeschlagenen Herren Leichtle und Franke, welche der Kommission seither schon mit beratender Stimme angehört haben (unter Verzicht auf geheime Abstimmung) als stimmberechtigte Mitglieder zu wählen."

Hans Reeger: Porträt Christian Leichtle
Öl auf Leinwand, Datiert: [19]19.
Reproduktion
Heilbronner Stimme, Archiv
(Original im Besitz der Volkshochschule Heilbronn)
Christian Leichtle (1892-1949), Gründer und von 1919 bis 1933 sowie von 1946 bis 1949 Leiter der Heilbronner Volkshochschule.

Hans Franke: An den Freund
In: Christian Leichtle zum Gedenken. Heilbronn 1949: Giehrl, S. [10-11].
Renate Franke
"Nun schweigt Dein Mund, - der so beredte, feurige
ist stumm! Die schmale Hand, erhoben,
die Spuren uns zu weisen großer Zeiten -
die Bilder, Tafeln, blendende Portale,
die Könige aus Stein, die Riesenkuppeln -
die Hand, die schnell emporgeworfen uns anwies
und, dem Wort voraus, die Dinge griff:
sie sank herab und ruht im Frieden aus.
Die große Flamme losch, die hinter Mund und Auge
so brausend stand, von Göttern angefacht."

Wa[lther] Eberbach: Wir machen's schon!
Karikatur zum Theaterhilfstag 1926.
Aus: Chronik III, vor S. 481.
Um die Defizite des Heilbronner Theaterbetriebs auszugleichen, fanden in den 20er Jahren mehrfach "Theaterhilfstage" statt. So auch am 17. April 1926 "zugunsten des gesamten Personals". Auf dem Spielplan:" Wi[r] - Wo[llen] - Ge[ld] oder die Nächte des Götz von Berlichingen, eine ergötzliche Revue in acht Bildern". (Chronik III, 234)
Die dargestellten Personen: Will Schaber (links), Hans Franke (rechts).
Walther Eberbach (1866-5.12.1944 Heilbronn), Studienrat, Graphiker und Bildhauer in Heilbronn.

Hans Franke: Theater-Hilfs-Tag - Heilbronn 1922
Postkarte, aufgeklebt. Auf der Adreß-Seite im Absenderfeld eingedruckt "THT / Theater-Hilfs-Tag / Heilbronn a. N. / 18. Februar 1922."
SNM/DLA Marbach a.N.
"Du Bühne, bist Verkünderin für viele,
so helle Wahrheit, die uns Munde nannten:
für Heiliges und Ernstes, Spuk und Tollen,
beweinenswert und wunderbar. Aus vollen,
wirbenden Reigen nimmst du deine Spiele. [...]
So ward'st du, Bühne, Mund des Quells. Seit Jahren
bist du mit deinem Künden unserm Leben
so eingewirkt, dass nichts dich trennen sollte.
Und wenn auch Sturm der Stunde uns umgrollte:
was unser wurde, müssen wir bewahren!"

Hans Franke: Der Schriftsteller Rudolf Geist +
Bei seinem Tode gedenkt man geistig reger Jahre und einer lebendigen Jugend in Heilbronn.
Ausschnitt aus: Neckar-Echo. Heilbronn. 2. 5. 1957.
Stadtarchiv Heilbronn, Zeitgeschichtliche Sammlung
Rudolf Geist (Pseudonym: Nick N. Nobody, 1900-1957). Verlagsbuchhändler in Wien, Lyriker und Erzähler. Lebte in den zwanziger Jahren in Heilbronn.

Rudolf Geist: Der anonyme Krieg
Dokument-Auflage. 1.-5. Tausend. Heilbronn a. N., Leipzig, Prag, New York, London, Wien: Verlag Internationale Buchpresse [Otto Ulrich] 1929. 427 S.
Werner Schweikert
"Die Niederschrift des 'Anonymen Kriegs' (ohne die originalen Gedichte vom Krieg) erfolgte in den Monaten Februar bis Mai 1927 in Heilbronn am Neckar, im Hause einer sozialistischen Familie. Ihr verdanke ich, was die Niederschrift ermöglichte und begünstigte, vieles, was zur Drucklegung notwendig war; dafür danke ich öffentlich, weil Kameradschaftlichkeit und Toleranz beispielgebend waren, die einem Existenzlosen selbst die widersprechendste Sprache erlaubten: ohne andere Absicht als die einer schöpferischen Hilfe. Krieg dem Kriege!" (S. [428])
Dem Exemplar liegt folgender handschriftlicher Brief bei: "Heilb., 16. 8. 30. Hochverehrter Herr Peter Bruckmann! Ich bin Autor dieses Buches, das ich selbst überbracht habe. Da ich mich derzeit in Not befinde, so bitte ich Sie sehr um Kauf desselben. Damit helfen Sie mir. Deponieren Sie bitte den Betrag für mich. Ich will in 2 Tagen wieder vorsprechen. Ich danke Ihnen mit vorzüglicher Hochachtung erg. Rudolf Geist."

Stefan Zweig an Hans Franke
Salzburg, Kapuzinerberg 5, 22. 6. 1929. Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N. 66.869/2
"Von Ihren Gedichten habe ich ja viele schon vordem gekannt - es sind Gedichte aus jener früheren Welt, der Verse geistiges Brot bedeuteten und der sie notwendig waren zur inneren Reinigung. [...] In Ihrem Werk habe ich einige sehr schöne gefunden, Gedichte bester Tradition und sehr persönlich empfunden. Und dass ich dies ehrlich sage und meine, möge Ihnen die Aufrichtigkeit bekräftigen, mit der ich Ihnen gleichzeitig sage, dass ich mit Ihrem Stück bedeutend weniger anzufangen weiss. Ich spüre genau die geistige Linie und das ethische Verlangen, aber der Mischstil zwischen lyrischem und dramatischem Symbolismus und Realismus scheint mir nicht recht zeitgemäss, denn ein Drama von heute muss hart, laut und knapp sein, um die Menschen noch wach zu hämmern."

Stefan Zweig an Hans Franke
Salzburg, 3. Mai 1929. Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N. 66.869/1
"Seien Sie mir nicht böse, wenn ich Ihnen über Kleist nichts schicke, mir geht es sonderbar, wenn ich über ein Thema einmal ausführlich geschrieben habe, bin ich nicht mehr fähig noch ein zweitesmal mich damit zu beschäftigen. Aber vielleicht können Sie aus dem Kleistaufsatz in dem Buch 'Der Kampf mit dem Dämon' irgend eine Stelle einfach übernehmen."
Hans Franke hatte Stefan Zweig (1881-1942), dessen "Volpone" in Heilbronn eine seiner ersten Aufführungen erlebt hatte, offenbar um einen Beitrag für das Programmheft der "Käthchen-Freilichtspiele" gebeten. Abgedruckt wurde schließlich "Kleist unter seinen Zeitgenossen".

Stefan Zweig: Ben Jonsons "Volpone"
Eine lieblose Komödie in drei Akten. Frei bearbeitet. Potsdam: Kiepenheuer 1926. 148 S. (Die Liebhaberbibliothek)
Stadtbücherei Heilbronn
Auf dem Vorsatzblatt handschriftlich vom ursprünglichen Besitzer über sein Theatererlebnis: "Aufführung am 12. Dezember 1926 in Heilbronn Stadttheater sehr gut gesehen [unleserlicher Namenszug]."
Am 25. November 1926 war im Stadttheater Heilbronn "Volpone" gleichzeitig mit mehreren anderen Städten uraufgeführt worden. (Chronik III, S. 268)

Käthchen-Freilichtspiele im Deutschhof zu Heilbronn
Juli bis September 1929. Samstags und Sonntags. Programm und Festschrift. [Für den Inhalt verantwortlich Hans Franke]. Heilbronn 1929: Schell.
Mit Beiträgen von Hans Franke ("Der Kiliansturm"), Eugen Kühnemann, Stefan Zweig, Dr. Lachamon ("Die Spielschar. Ihr Werden und Wollen") und Hildegard Rüdt.
Renate Franke
"Das Stück wurde von Oberspielleiter Paul Schmid einstudiert. Sämtliche Darsteller und Mitwirkende sind Heilbronner Bürgerinnen und Bürger. Ebenso bilden alle für das Zustandekommen und die Ausstattung der Aufführungen aufgewendeten Mittel ein Gesamtkunstwerk Heilbronner Bürgersinnes."
S. 9 eine Anzeige: "Wir spielen zum Besten des Kiliansturms. Und Ihr meldet Euch an zum Bauverein St. Kilian e. V. [...] Helft das Wahrzeichen Heilbronns erhalten!"

Walter von Molo: Rede über das deutsche Theater
zur Eröffnung der Käthchen-Festspiele 1929 in Heilbronn.
In: Walter von Molo: Zwischen Tag und Traum. Gesammelte Reden und Aufsätze. Berlin, Wien, Leipzig: Zsolnay 1930, S. 35-48.
Stadtbücherei Heilbronn

Käthchen-Freilichtspiele 1953
Retuschiertes Foto. Rückseitig handschriftlich datiert "Sommer 1953"
Heilbronner Stimme, Archiv

Manfred Kyber an die Redaktion der Neckarzeitung Heilbronn, z. H. Herrn Hans Franke
Löwenstein, 9. 3. 1930. Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N. 66.822
"Ihnen und der Neckarzeitung danke ich herzlich für die Art, wie Sie anlässlich meines 50. Geburtstags meines Werkes und meiner gedacht haben. Ich habe den Tag in der Stille der Berge verbracht und komme eben aus der Schweiz zurück, um meine zahlreiche Post zu sichten."
Von Manfred Kyber (1880-1933) erschienen mehrere Bücher im Heilbronner Walter Seifert Verlag (s. Walter Seifert Verlag im Anhang).

Joachim Ringelnatz: Visitenkarte mit Zeichnung
Ohne Datum
SNM/DLA Marbach a.N. 66.837
Visitenkarte "Hans Franke. Feuilleton-Redakteur der 'Neckar-Zeitung'. Heilbronn a. N.". Auf der Rückseite: "Lieber Hans Franke, danke! Dein Ringelnatz". Dazu eine kleine Zeichnung.
Woher und aus welcher Zeit die Bekanntschaft Frankes mit Joachim Ringelnatz [d.i. Hans Bötticher] (1883-1934) rührt, war nicht in Erfahrung zu bringen (Rezension Frankes?).

Erich Heckel an Hans Franke
Stuttgart, Reichsbahnhotel, 22. Mai [19]30. Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N. 66.805
"Leider kann ich noch nicht übersehen, wann ich einen Tag frei bin für einen Besuch bei Ihnen und in Heilbronn, das ich auch sehr gerne sehen möchte. Ich hoffe anfang nächster Woche Ihnen am Tag vorher eine Zeile der Benachrichtigung zukommen lassen zu können. Der Rundgang ist nicht vor Freitag den 30. Mai möglich."
Der Brief bezieht sich offenbar auf die Ausstellung "Ein Jahrzehnt deutscher Grafik" (aus der Sammlung des verstorbenen Dr. Walther Ruck), die ab 19. April 1930 in Heilbronn gezeigt wurde und in der neben Emil Nolde, Schmidt-Rottluff, Max Beckmann, Oskar Kokoschka und anderen bedeutenden Künstlern der expressionistischen Generation auch Werke von Heckel (1883-1970) zu sehen waren (vgl. Chronik III, S. 446).

Hans Franke-Heilbronn: Erde ich liebe Dich
Gedichte. [Herausgegeben unter Förderung der Stadt Heilbronn]. Berlin-Grunewald: Horen-Verlag 1930. 62 S.
Renate Franke, Werner Schweikert
Die Kapitelüberschriften: "Betrachtung", "Begegnung", "Besinnung"

Urteile über Erde ich liebe Dich!
Aufgeklebtes Werbeblatt des Horen-Verlags, Berlin-Grunewald
SNM/DLA Marbach a.N.

Hans Franke: "Hat das lyrische Gedicht heute noch Lebenswert?"
Antwort auf eine Rundfrage. In: Der Bücherwurm. 16. Jahr. Doppelheft 7/8, Juni 1931. Berlin, S. 210.
SNM/DLA Marbach a.N.
"Das lyrische Gedicht verteidigen heißt: das Herz verteidigen. Mag der Sturm der Ansprüche, die von außen her mit vielfältiger Problematik des Daseins, mit den Forderungen des Sozialen, Täglichen, Politischen, mit Themen der Wissenschaftlichkeit und Technik an uns herankommen, noch so sehr wachsen: Einmal und immer wieder einmal steht der Mensch, stehen du und ich, der Natur, der Liebe, Gott, kurz allem Elementaren gegenüber und siehe: die gewundene, geästelte, gestufte Sprache mit den Begriffen aus dem Reiche der Dinge versagt, und es formt das Herz einen kleinen zaghauften Laut, einen jähen Hymnus, ein sinnendes Lied."

Kilian: Die Nächte werden länger...
Mit Zeichnungen von Ipf [d.i. Hermann Siegmann (1896-1974)] Zeitungsausschnitt ohne Datum, die Zeichnungen von Ipf datiert 1930.
SNM/DLA Marbach a.N.
"Die Tage werden kürzer
und länger wird die Nacht.
Und länger wird bei Fräulein X
das schöne Abendkleid gemacht.
Gut sitzt sich's hinterm Ofen dann;
sie stopft, er qualmt und denkt dabei:
wozu nur dies Parteienspiel
mit Sowjetstern und Hitlerei? [...]
Die Klugen aber gehen froh
zu Janings [sic], Dreyfuß und Garbo.
Und haben bald in Liebesfreud
vergessen Herbst und Alltagsleid."
Unter dem Pseudonym Kilian soll Hans Franke die gereimten Texte zu den Bilder von Ipf geschrieben haben, die in den zwanziger und frühen dreißiger Jahren in der "Neckar-Zeitung" erschienen sind.

Hans Reeger: Bildnis Reeger/Hans Franke
Öl auf Leinwand, 57 x 54,5 cm
Städtische Museen Heilbronn, Inv. Nr. B 2673/R 147
(Das Original wird ab 1991 in den Städtischen Museen, Unterländer Galerie zu sehen sein)
Hans Reeger (1883-1965), "Haupt der Heilbronner Maler" (Hans Franke, 1933), lebte bis zu seinem Tod in Talheim.

Hans Franke: Der Maler Hans Reeger in Talheim
In: Württemberg. Monatsschrift im Dienste von Volk und Heimat. Heft 12, Dezember 1930, S. 534 ff.
Stadtarchiv Heilbronn, Zeitgeschichtliche Sammlung P 322
"Es ist seltsam und muß seinen Grund wohl in den bluthaften Verknüpfungen des Menschen mit der Landschaft vor vielen Jahrhunderten haben, daß immer wieder Künstler aus den Grenzen der ihnen geburtsmäßig zugewiesenen Heimat ausbrechen und eine andere Landschaft suchen, vielfach ohne eigentlich von ihrem Willen dazu veranlaßt oder gezwungen zu werden. Mit oftmals nachtwandlerischer Sicherheit sucht sich die Seele oder das Blut - wie wir es nun heißen wollen - eine neue und gemäße Umgebung, um die innersten Kräfte eines Menschen zur Blüte zu bringen. [...] Hans Reeger, Talheim, gehört zu den Malern, die hier in Württemberg zur Reife und inneren Rundung gelangt sind. Er ist von der Küste unseres Deutschlands, von Kiel (wo er 1883 geboren wurde) aufgebrochen, fliehend aus einer harten Jugend, mit der Sehnsucht aller Maler nach Italien in der Brust. Das ungewollte Ende dieser Fahrt aber war Heilbronn, wo Reeger zwar noch nicht blieb, das er aber nach den Umwegen über Stuttgart und Karlsruhe erneut aufsuchte, um in Talheim bei Heilbronn im lieblichen Schozachtale Halt zu machen, das ihm seit mehr als 12 Jahren Heimat ist."

Hans Franke: Hanns Reeger
Zu seinem 50. Geburtstage.
Undatierter Zeitungsausschnitt, etwa Anfang November 1933
Privatbesitz

Edwin Erich Dwinger an Hans Franke
Seeg im Allgäu, Wiesengut Hedwigshof, 26. Sept. 1935. Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N. 66.784/1
"Mit grossem Bedauern hörte ich, dass Sie Ihre 'Neckar Zeitung' nicht mehr haben, die gerade durch ihren literarischen Teil heute eine Mission hätte. Ich hoffe nun sehr, dass es Ihnen gelingt, sich als freier Schriftsteller durchzusetzen, sollte ich Ihnen dabei irgendwie helfen können, stehe ich zu Ihrer Verfügung. Grüssen Sie unsern guten Linck und seien Sie mit allen guten Wünschen herzlich gegrüsst von Ihrem Erwin E. Dwinger."
Edwin Erich Dwinger (1898-1981), schrieb nach seinem Kriegseinsatz an der Ostfront im Ersten Weltkrieg die vielgelesenen Romane "Die Armee hinter Stacheldraht" (1929) und "Zwischen Weiß und Rot" (1930). 1933 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Sektion Dichtung. 1935 Dietrich-Eckart-Preis.
Am 2. Januar 1934 hatte Hans Franke aus der Redaktion der "Neckar-Zeitung" ausscheiden müssen.

Hans Franke: Otto Linck
Sonderdruck aus: Die neue Literatur, Februar 1943, S. 27-32
Städtische Museen Heilbronn, Naturhistorisches Museum, Nachlaß Otto Linck
"Von den schwäbischen Dichtern der Gegenwart ist ohne Zweifel der in Güglingen Kr. Heilbronn lebende Otto Linck der im Reich am wenigsten bekannte, dies, obwohl sein rein dichterisches Werk, so klein es an Umfang ist, eine allgemeine Achtung verdient."
Otto Linck (1892-1985), Forstmann, Geologe, Kultur- und Kunsthistoriker, Dichter und Schriftsteller. Ehrenbürger der Stadt Güglingen. Sein nicht-literarischer Nachlaß befindet sich in den Städtischen Museen Heilbronn.

Otto Linck: Aus den Jahren
Gedichte. Tübingen: Kloeres 1916. 94 S.
Auf dem Vorsatzblatt handschriftlich "Hans Franck. Zueig 16", Stempel "Hans-Franck-Archiv"
Stadtbücherei Heilbronn

Otto Linck in seinen späten Lebensjahren
Fotographie, undatiert
Städtische Museen Heilbronn, Naturhistorisches Museum, Nachlaß Linck

Hans Franke: Du sollst leben, Mutter!
Erzählung. Saarlautern: Hausen-Verlagsgesellschaft 1936. 63 S.
Mit gedruckter Widmung: "Meiner Frau"
Stadtbücherei Heilbronn
S. [64] Anzeige für "Erde, ich liebe Dich!" und "Alt Kräuterbüchlein". Zu "Erde..." Stimmen von Ernst Wiechert ("Die Gedichte ruhen im Unendlichen, wie ein Baum in der Erde ruht, statt daß er wie ein Mensch auf schlechten Schuhen über sie läuft"), Ernst Bacmeister, Max Mell und Heinrich Zerkaulen.

Hans Franke: Behrends, Ernst: Der Rohrsänger.
Roman. Heilbronn: Eugen Salzer 1936. [Rezension]. In: Die Neue Literatur. Herausgeber: Will Vesper. Heft 2, Februar 1937, S. 82-83.
SNM/DLA Marbach a.N.
In der "Neuen Literatur" hat Hans Franke mehrere Beiträge veröffentlicht: eine Rezension von Emil Strauß' "Riesenspielzeug" (35. 1934, S. 765-767), "Hans Tügel" (36. 1935, S. 69-73), "Hanns Johst" (36. 1935, S. 459-469), unter dem Titel "Unerwünschte Einfuhr" einen Artikel über Thomas Wolfes "Von Zeit und Strom", einen Hinweis auf Otto Linck u. a.

Ernst Behrends: Der Rohrsänger.
Roman. Heilbronn: Eugen Salzer 1936.

Ludwig Finckh an Hans Franke
Gaienhofen, 30. 3. 1936. Postkarte.
SNM/DLA Marbach a.N. 73.149/1
"Auf Grund Ihres Verständnisses und Ihrer schwäbischen Arbeit ernenne ich Sie zum Ehrenschwaben. Das hält. Ihre Frau ist bloß Schwäbin."
Ludwig Finckh (1876-1964) schrieb unter anderem den Robert-Mayer-Roman "Der göttliche Ruf" (Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1932).

Ludwig Finckh: Der göttliche Ruf
Leben und Werk von Robert Mayer. Roman. 8.-12. Tausend. München: Deutscher Volksverlag [1934]. 207 S.
"Geschrieben im Jahre 1931."
Einband und Umschlag: Wolfgang Felten, München.
Stadtbücherei Heilbronn

Hans Franke: Das Ende des Kapitäns Cook
Was der Gürtler Heinrich Zimmermann aus Wißloch in der Pfalz auf der dritten und letzten Weltreise des Kapitäns Cook erlebte und aufzeichnete. Alten Quellen nacherzählt. Saarlautern: Hausen-Verlagsgesellschaft 1937. 158 S.
Titel- und Umschlagzeichnung von Ilse Schüle
Exemplar mit Bleistiftkorrekturen Frankes für die Neuauflage von 1948
SNM/DLA Marbach a.N.
"Die hier vorliegende Schilderung hat zur Grundlage eine schlichte und stellenweise durchaus primitive Darstellung, die ein Pfälzer Heinrich Zimmermann aus Wißloch (jetzt Wiesloch in Baden) [...] bald nach seiner Heimkehr, und zwar 1781, in Mannheim verlegt hat. Er war als Matrose bei der Expedition. Es ist somit die erste deutsch vorliegende Schilderung dieser Reise; denn die deutsche Übersetzung des großen Reisewerks von Cook und King lag erst viel später in einer deutschen Übersetzung (von J. L. Wetzel) vor, während bereits 1783 die deutsche Übersetzung des Buches von Ellis, der als Schiffsunterarzt auf der 'Discovery' mitfuhr, Kenntnis von den Geschehnissen gab. Auf diese beiden wissenschaftlich genauen Werke stützt sich die hier vorgenommene Erzählung, von hier aus wird die stellenweise ganz primitive und sprunghafte Darstellung des deutschen Matrosen ergänzt und erweitert. Freie dichterische Umstellungen waren unvermeidlich." (Nachwort, S. 157-158)

Hans Franke: Das Ende des Kapitäns Cook
Alten Quellen nacherzählt. 8.-13. Tausend. Heidelberg, Waibstadt: Kemper 1948. 150 S.
Einbandentwurf: Wilhelm Baitz
SNM/DLA Marbach a.N.

Charles Sealsfield: So war Amerika
Eine Auswahl aus seinen Werken. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Hans Franke. Saarlautern: Hausen-Verlagsgesellschaft 1939. 240 S.
Umschlagzeichnung von Rudolf Hesse
Mit handschriftlicher Widmung: "Gertrud u. Otto Linck in Freundschaft. Hans Franke im Kriegsjahre 1940"
SNM/DLA Marbach a.N.
"Und noch heute, in unseren Tagen, ist dieser Dichter Sealsfield für weite Kreise ein Unbekannter, der Name, den man ihm bei Lebzeiten gab, nämlich 'Der große Unbekannte', besteht noch immer zu Recht. Viele meinen, wenn sie ein Buch von ihm in der Hand haben oder diesen Namen lesen, es mit einem Engländer oder Amerikaner zu tun zu haben, und man weiß noch immer nicht im Volke, daß hinter dieser Namensmaske sich ein Deutscher, und zwar ein Sudentendeutscher, verbirgt, der den schlichten Namen Karl Postl trug." (Hans Franke: Charles Sealsfield und der ethnographische Roman am Beginn des 19. Jahrhunderts [Nachwort], S. 217. Datiert "April 1939")
"Die Auswahl, die wir hier dem deutschen Lesepublikum bieten, hat vornehmlich den Zweck, das Interesse an Sealsfield zu heben, der heuer fünfundsiebzig Jahre tot ist." (Ebd., S. 233)

Karl Postl (Charles Sealsfield): Die Prärie am Jacinto
[Die Einführung schrieb Hans Franke.] 46.-65. Tausend. Feldpostausgabe. Stuttgart: Verlag Deutsche Bildungsbücher 1942. 108 S. (Wiesbadener Volksbücher. 128)
SNM/DLA Marbach a.N.
"Der hier abgedruckte Teil aus dem 'Kajütenbuche', und zwar aus dem Abschnitte 'Die Prärie am Jacinto', gilt als eine der Meisterleistungen unseres Dichters. [...] Ohne Zweifel ist dieses hier wiedergegebene Stück nicht nur typisch für Postls Erzählart, es zeigt ihn auf der Höhe seines Könnens und stellt ein Stück der besten deutschen Prosa aller Zeiten dar." (Einführung, S. 9)
Herausgeber der Reihe "Wiesbadener Volksbücher" war die "Deutsche Arbeitsfront NSG. Kraft durch Freude" und das "Reichsamt Deutsches Volksbildungswerk", die hier sowohl "Schätze deutscher Dichtung" als auch eine "Neue Sammlung zeitgenössischer Dichter" veröffentlichten.

Hans Franke: Indianer und Kreolen
Über den ethnographischen Roman von Cooper bis Sealsfield. In: Die Literatur. Monatsschrift für Literaturfreunde. Das Literarische Echo, 41. Jahrgang, Heft 5, Februar 1939. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, S. 269-273.
SNM/DLA Marbach a.N.
"Als der zu seiner Zeit ebenso gefürchtete wie bejubelte Literaturpapst Wolfgang Menzel, der als Schriftleiter des Cottaschen 'Literaturblattes' großen Einfluß auf das Schrifttum seiner Zeit ausübte, im Jahre 1827 seine Schrift 'Die deutsche Literatur' veröffentlichte und, von Scott beeindruckt, ein Schrifttum der Gegenwartsnähe, der nationalen Eigenart und der politischen Klarheit forderte [...], traf er nur die eine Seite von Strömungen, denen das Herz der Zeit gehörte: [...] den historischen Heimatroman, die Dorfgeschichte, jene landschaftlich und geschichtlich gebundene Kunst der Erzählung und des Romans, die sich der Scholle, der Geschichte von Land und Landschaft, der Kraft des urtümlichen Lebens in allen Gauen zuwandte. Neben diesem Zuge in die eigene Heimat aber ging der Zug in die Ferne: in jenen Jahren nämlich ergoß sich noch einmal eine gewaltige Auswanderermenge, insbesondere aus Deutschland, in die 'neue Welt' [...]. Kein Wunder, wenn die Menschen nun auch diesen großen Kontinent, seine Menschen, seine Landschaft beschrieben wissen, ja ihnen auch in der Form des Romans begegnen wollten. Der Boden für den ethnographischen Roman war bereitet!"
Weitere Beiträge von Hans Franke in der Zeitschrift "Die Literatur": Kritik der Uraufführung von Hermann Kasacks Tragödie "Die Schwester" im Heilbronner Stadttheater (28. 1925-26, S. 360), Aufsätze über Alfred Mombert (29. 1926-27, S. 688-689, und 31. 1928-29, S. 730), "Siegfried und Brunhilde im Drama" (37. 1934-35, S. 346-348) ferner Rezensionen u. a.

Hans Franke: Im Tal des Perdernales
Meusebachs Ritt zu den Comanchen. Berlin: Steininger [1943]. 32 S. (Erlebnis-Bücherei. 87)
Herausgeber: Wilhelm Ihde
Zeichnungen: Walter Plantikow
SNM/DLA Marbach a.N.
Einige weitere Hefte der vierwöchentlich erscheinenden Reihe ("Jedes Heft 20 Pf."): "Das Gespensterschiff von Magellan", "Kundschafter für Ohm Krüger", "Deutsche stürmten Gibraltar", "Wir bezwingen die Matterhorn-Nordwand", "Der Gefangene auf Schloß Löwenstein" (Heft 66), "Ölturm 13 brennt", "Teufelsspuk am Galgenberg" u. a.

Hans Franke: Durchströme mich...
In: Schwaben. Monatshefte für Volkstum und Kultur. 12. Jahrgang, März 1940. Stuttgart: Kohlhammer, S. 100
Enthält noch von Hans Franke "Mesmer, der Mesmerismus und die deutsche Dichtung"
Privatbesitz
"Durchströme mich, erhabner Geist,
der du im All unendlich kreist,
erwärm mit deinem Feuer mich.
Ja, offenbare dich!
[...]
Gesell dich mir, o Allgewalt,
die ewig wirkt und west und wallt.
Allein: o trübes Menschenlos.
Mit dir: wie bin ich groß!"

Hans Franke: Die Tat
Aufgeklebter Ausschnitt, handschriftlich bezeichnet "Rheinfront, 27. II. 40"
SNM/DLA Marbach a.N.
"Die große Tat das Volk ergreift;
das läutert sich, den Haß abstreift.
Die große Tat wird Sage
für gut und böse Tage.
[...]
Das Schicksal hält die Waage recht,
prüft stark und feige, groß und schlecht
und darf nicht eher ruhn,
bis alle froh das Gleiche tun."

Hans Franke-Heilbronn: Der Porzellanmaler Fritz von Stockmayer
geboren 18. Dezember 1877, gestorben 11. Juli 1940. [Zum Gedächtnis an den Leiter unserer Kunstabteilung Fritz von Stockmayer herausgegeben von der Rosenthal-Porzellan AG. in Selb (Bayr. Ostmark). Stuttgart [1942?]: Scheufele. 36 S.
Mit Beiblatt: "Für Ihre Büchersammlung gestatten wir uns, Ihnen dieses kleine Werk über den verstorbenen Leiter unserer Kunstabteilung, Herrn Fritz von Stockmayer, zu überreichen. [...] Wir hoffen, daß dieser künstlerische Nachruf den inneren Wert der in Ihrem Besitz befindlichen Arbeiten des Herrn von Stockmayer erhöht und damit die Freude an deren Besitz zu einer bleibenden macht. Rosenthal Porzellan A.G."
Stadtarchiv Heilbronn, Stadtbücherei Heilbronn
Handbemaltes Porzellan von Fritz von Stockmayer war in Heilbronn in einer Ausstellung des Kunstvereins zu sehen, die am 12. Mai 1928 eröffnet wurde. (Chronik III, S. 342)

Max Eyth: Blut und Eisen
[Die Einführung schrieb Hans Franke.] 108.-127. Tausend. Feldpostausgabe. Stuttgart: Verlag Deutsche Volksbücher 1942. 87 S. (Wiesbadener Volksbücher. 123)
SNM/DLA Marbach a.N.
Auszug aus: Eyth, Hinter Pflug und Schraubstock
"So stellt sich uns Heutigen Max Eyth dar als eine männliche, zielstrebige und kämpferische Persönlichkeit, in der sich Grundzüge des schwäbischen Stammescharakters typisch zusammenfinden, und die Erfahrungen eines langen Wanderlebens der Heimat zugänglich machen will. Warum sollte der deutsche Bauer nicht aus seiner Lethargie erweckt und die Segnungen der Technik ihm zugänglich gemacht werden? - das war eine seiner Lebensfragen." (Einführung, S. 9-10. Datiert "im Kriegsjahr 1942")

Hans Franke: Dreizehn Mützen
Geschichten und Anekdoten. Bayreuth: Gauverlag Bayreuth 1943. 108 S. (Kleine Glockenbücherei. 22)
Textzeichnungen und Einbandvignette von Ingeborg Hüttig
SNM/DLA Marbach a.N.
"Die hier vereinigten Geschichten und Anekdoten machen keinen Anspruch darauf, Dichtungen zu sein. Sie sind entstanden als Arbeiten, wie sie in unserer Zeit für Tageszeitungen und Journale vielfach gebraucht werden; das heißt: sie sind im Grunde Gebrauchsprosa, sind es in eben dem Sinne, wie es eine Gebrauchsgraphik im Unterschiede zur reinen Graphik auf dem verwandten Gebiete der bildenen Kunst gibt. Kleine Begebnisse, kurz gemeldete Anekdoten, Erlebnisse persönlicher Art bildeten den Anlaß zu ihrer Gestaltung. Wenn diese freilich in den Augen der Leser sich als Dichtung darstellen sollte: dann wäre ernsthafte Handwerksarbeit genugsam belohnt." (S. [110])
Eine 2. Auflage erschien 1944.

Hans Franke: Die Botschaft der Götter
Aus dem Lebensbuche des Konrad von S. Roman. Dresden: Heyne 1943. 258 S.
Werner Schweikert, Stadtbücherei Heilbronn

Willst Du Dein Herz mir schenken?
Achtzig der schönsten deutschen Liebesgedichte. Ausgewählt von Hans Franke. Dresden: Heyne [1944]. 95 S. (Feldpostausgabe des Heyne-Verlag)

Deutsche sehen die Erde
Forscher und Dichter in Heimat und Fremde. Ausgewählt und zusammengestellt von Hans Franke. Dresden: Heyne 1944. 83 S. (Feldpostausgabe des Heyne-Verlag)

Franz von Gaudy: Die Maske und andere heiter-ernste Geschichten deutscher Dichter
Ausgewählt und mit einem Nachwort versehen von Hans Franke. Dresden: Heyne. (Feldpostausgabe des Heyne Verlag)

Friedrich Gerstäcker: Abenteuer in tropischen Meeren
Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Hans Franke. Dresden: Heyne. 84 S. (Feldpostausgabe des Heyne-Verlag)

Morand Claden: Elsäßische Geschichten
Mit einem Nachwort versehen von Hans Franke. Dresden: Heyne. 95 S. (Feldpostausgabe des Heyne Verlag)

Hans Franke als Landser
Foto, 1944/1945
Renate Franke

Hans und Maria Franke
Foto
Renate Franke

Peter Franke
Foto
Renate Franke

Gedenkbuch der Stadt Heilbronn
Kriegsopfer 1939-1945. Herausgegeben von der Stadtverwaltung Heilbronn. Bearbeitet vom Amt für Statistik, nach den amtlichen Unterlagen des Standesamtes. Heilbronn 1955: Vereinsdruckerei Heilbronn. 411 S.
Eintrag S. 52 ("Opfer des Luftkrieges"): "Franke, Maria, verh., Hausfrau, * 26. 3. 1897, Hohe Str. 8, + 4. 12. 1944".
Eintrag S. 243 ("Gefallene der Wehrmacht"): "Franke, Peter, led., Abiturient, Leutnant, * 19. 2. 1924, Hohe Str. 8, + 28. 1. 1945 bei Nedlitz, Kreis Liegnitz."
Hans Frankes Frau Maria starb beim Bombardement Heilbronns am 4. Dezember 1944, 8 Wochen später fiel sein Sohn Peter.

Hans Franke: Rheinberg 1945
Handschriftliches Gedicht ("Urschrift") auf liniertem Papier. Auf den unteren Rändern eingedruckt "Jeder Ort im Reich hat seine Postleitzahl" (Vorderseite) und "Richtige Anschrift sichert pünktliche Zustellung" (Rückseite)
SNM/DLA Marbach a.N.
"Die Lagerfeuer rauchen.
Der Wind weht feucht aus Süd.
Wir kauern in Zelten und Löchern
und singen ein heimatlich Lied.
Refrain:
Sind Kummer und Sehnsucht auch groß,
wir trotzen gemeinsam dem bitteren Los
hinter dem Stacheldraht. -
Du bist nicht allein, Kamerad!"

Hans Franke: Gestalte Dich, Stille!
Gedichte. 1946.

Hans Franke: Die Früchte alle sind noch nicht reif...
Eine kleine Auswahl neuer Gedichte. Als Manuskript gedruckt. [1948]. 28 S.
Gedruckte Widmung: "Maria Heerdegen zum 29. Juni 1948"
Mit handschriftlicher Widmung: "Franziska Schmidt mit herzl. Glückwünschen. Hans Franke."
Stadtbücherei Heilbronn
"Zwei Schläge .. Ach, noch ist es Nacht.
Ich bin es nur, der sinnt und wacht.
Rings Stille, Ruhe, Schweigen.
Die Toten aber schlafen nicht,
stehn um mein Lager viel und dicht
in sonderbarem Reigen."
(Die Toten, S. 4)

Charles Sealsfield-Postl: Tokeah und die weiße Rose
Eine spannende Geschichte von Indianern, Seeräubern, Hinterwäldlern und Bürgersoldaten. Bearbeitet und mit einem Nachwort versehen von Hans Franke. 1.-5. Tausend. Heidelberg-Waibstadt: Kemper 1949. 315 S.
SNM/DLA Marbach a.N.
"Das Herz J. F. Coopers [Verfasser des 'Lederstrumpf'] ist gleichsam auf der Seite der bedrohten Rothäute, das des jüngeren Dichters [Sealsfield] neigt sich aber immer mehr auf die Seite des werdenden demokratischen Staates, sodaß bei ihm der eigentliche Held jener Pionier der Zivilisation ist, der seßhaft werden, kultivieren, Werte schaffen will und nur widerwillig zu den Waffen greift, aber es dann mit allem Nachdrucke tut, wobei er jedoch dem Soldatenhandwerk an sich tiefe Verachtung entgegenbringt." (Nachwort, S. 311)

Hans Franke: Liebe fordert letzte Beugung
Novelle. Celle: Schneekluth 1950. 76 S.
Einband von Eduard Sauer.
Werner Schweikert

Alexander von Bernus an Dely und Hans Franke
6. Mai 1950. Kopf: "Laboratorium Soluna vormals Stift Neuburg Alexander von Bernus". Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N.
"Liebes Hochzeitspaar: Ihnen Beiden alle guten Wünsche! Mehr zu sagen erübrigt sich, denn sie enthalten alles. Nur noch ein ganz persönlicher Wunsch als Appendix: dass Sie uns zusammen bald auf Schloss Donaumünster besuchen. Freundschaftlich Ihr Alexander von Bernus."
Alexander von Bernus (1880-1965), Dichter und Alchymist, lebte zeitweise in den dreißiger Jahren auf Schloß Eschenau, das seit 1927 in seinem Besitz war. Die Bekanntschaft mit Hans Franke datiert vom Sommer 1930.

Leonhart Fuchs: Alt-Kräuterbüchlein
Von der Kraft und Wirkung der Kräuter. Nach dem "New-Kreüterbüchlein" des Leonhart Fuchs [1543]. Herausgeber: Alexander von Bernus [und] Hans Franke. 1.-5. Tausend. Heilbronn: Eugen Salzer 1935. 143 S.
Einbandzeichnung: Ilse Schüle.
SNM/DLA Marbach a.N., Bibliothek Oskar Loerke
Mit einem Nachwort "Leonhart Fuchs, der Schöpfer des New Kreüterbuchs. Ein großer Gelehrter der Reformationszeit" von Hans Franke.
Leonhart Fuchs "hat jedenfalls als einer der ersten in Deutschland versucht, die heimische Pflanzenwelt naturgetreu darzustellen, ihre Kräfte und ihren Nutzen zu betrachten und seine Erfahrung auf eine volkstümliche Art allen dienstbar zu machen". (Hans Franke in seinem Nachwort)
Weitere Auflagen erschienen in der Nachkriegszeit (9.-12. Tausend 1951).

Adele Maria Franke (Künstlername: Dely Brahm)
Fotografie
1950 heiratete Hans Franke die am Heilbronner Theater engagierte Schauspielerin.
Renate Franke

Walter von Molo an Hans Franke
Murna, 12. April 1951. Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N. 66.832/9
"Ach ja, die 'Käthchen-Festspiele' - aber das sind nicht erst vierzehn Jahre her, daß ich im Stadttheater die Festrede hielt, sondern das sind bereits leider vierundzwanzig Jahre, daß ich im Jahre 1927 in Heilbronn sprach. Übrigens könnten wir ein Wiedersehen versuchen, wenn in Heilbronn so etwas wie eine Vortragsvereinigung ist, dann könnte ich einmal auf einer Reise nach Mainz zu den Akademiesitzungen einen Abstecher nach Heilbronn machen."
Walter von Molo (1880-1958), Schriftsteller, 1928-1930 Präsident der Deutschen Dichterakademie. Verfasser biographischer Romane. Lebte ab 1933 zurückgezogen auf seinem Gut bei Murnau.

Theodor Heuss an Hans Franke
Bonn, 12. September 1951. Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N.
"Vielen Dank für Ihren Bericht über die Bemühungen, der alten guten Stadt Heilbronn wieder ein Theater zu verschaffen. [...] Ich könnte ja aus meiner Heilbronner Jugendzeit allerhand Heilbronner Theatergeschichten erzählen, von dem sogenannten 'Aktien-Theater' und dann von dem doch großartigen Gelingen, das wesentlich Peter Bruckmanns Initiative zu danken war, den schönen Bau von Theodor Fischer als ein exemplarisches Beispiel nicht bloß guter Architektur, sondern auch guten Bürgertums darzustellen. Die Theater-Freudigkeit in Heilbronn war lebendig, so lange es eine lebendige Stadt sein durfte. Aber da die Lebendigkeit in den Menschen steckt und nicht in den Ruinen, möchte ich hoffen, daß über alle Not hinweg das Theater begriffen wird, nicht bloß als eine Sache des Amusements, obwohl Fröhlichkeit ein Recht in der Welt, auch in der Welt der Not, besitzt, sondern auf das wir als das wunderbare, rührende und großartige Jugenddokument von Schiller über 'Die Schaubühne als moralische Anstalt' zurückzugreifen haben."
Abgedruckt im Programmheft des "Kleinen Theaters Heilbronn"

J[] F[]: Vielversprechender Beginn des Kleinen Heilbronner Theaters
"Ein Spiel von Tod und Liebe" im Gewerkschaftshaus
Reproduktion aus: Heilbronner Stimme, 9. März 1951
Heilbronner Stimme, Archiv

Kleines Theater Heilbronn e. V.: Programmhefte der einzelnen Spielzeiten 1951-1960
Stadtbücherei Heilbronn (aus dem Besitz von Hans Franke)

Kleines Theater Heilbronn e. V.: Theaterzettel
Heinrich von Kleist: Der zerbrochene Krug
Jean Anouilh: Der Walzer der Toreros
Edgar Wallace: Der Hexer
Friedrich Dürrenmatt: Die Ehe des Herrn Mississippi
Privatbesitz

Kleines Theater Heilbronn e. V.: Szenenfotos
Spielzeit 1954/55: Deval-Goetz, "Towarisch" (Walter Bison als Mikail Ouratieff)
Spielzeit 1956/57: Anouilh, "Antigone" (Walter Bison als Kreon)
Heilbronner Stimme, Archiv

Hans Franke: Auftrittslied für Ensemble
Typoskript mit handschriftlichen Korrekturen, undatiert (fünfziger Jahre?)
SNM/DLA Marbach a.N.
"Wir sind dafür, dass nichts allhier stagniere,
wer was zu sagen hat, sich nicht geniere, -
wenn alles hilft und Jeder ist Mäzen,
dann wird es gut um Heilbronns Künste stehn!!"

Theater Heilbronn
Das Provisorium im Gewerkschaftshaus (Innenaufnahme, undatiert)
Foto: Eisenmenger
Heilbronner Stimme, Archiv

Das "Fischer"-Theater
Undatiertes Foto. Aufnahme: Eisenmenger
Heilbronner Stimme, Archiv

Das alte "Fischer"-Theater löst sich in "Knall und Rauch" auf
Sprengung der Theaterruine 1970
Foto: Eisenmenger
Heilbronner Stimme, Archiv

Hans Franke: Linien des Lebens
Ausgewählte Gedichte. Heilbronn: Eugen Salzer 1953. 60 S.
Umschlagentwurf: Gotthilf Müller
Werner Schweikert, Stadtbücherei Heilbronn
"Die vom Verfasser ausgewählten Gedichte erstrecken sich auf einen Zeitraum von drei Jahrzehnten und waren enthalten in den Gedichtbänden 'Meine Welt', 'Befreiung', 'Zwei Kreise', 'Erde ich liebe Dich', einigen Sonderdrucken für Freunde sowie im Manuskript."

Fritz Ulrich an die Redaktion des Neckar-Echo Heilbronn
Stuttgart N, 2. Juni 1953. Kopf: "Innenministerium Baden-Württemberg - Minister Ulrich -" Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N. 66.857/1
"Lieber Kollege Franke! In der Anlage übersende ich Ihnen den gewünschten Glückwunsch zur Weihe des Heilbronner Rathauses. Ich hoffe zu Gott, daß der Beitrag noch rechtzeitig kommt." (Er kam, dank Deutscher Bundespost und Eilbotenzustellung)
Fritz Ulrich (1888-1969), 1912-1933 Chefredakteur des sozialdemokratischen "Neckar-Echo". 1933 KZ Heuberg, 1944 KZ Dachau, dazwischen Weingärtner in Heilbronn. 1945 bis 1956 baden-württembergischer Innenminister. Während der Rathauseinweihung 1953 zusammen mit Theodor Heuss zum Ehrenbürger der Stadt Heilbronn ernannt.

Hans Franke: Der Dichter Wilhelm Waiblinger
Zu seinem 150. Geburtstag am 21. November 1954. In: Historischer Verein Heilbronn. 21. Veröffentlichung. Weinsberg 1951: Röck, S. 201-204.
Stadtbücherei Heilbronn

Hans Franke: Vom Kunstverein und von den Künstlern
Ansprache, gehalten bei der Neu-Gründung des "Kunstvereins Heilbronn" am 19. Januar 1956. [8] S.
Renate Franke

Kunstverein Heilbronn, Eröffnungs-Ausstellung
vom 25. März bis 15. April 1956 im Festsaal der Gewerblichen Berufsschule Heilbronn, Paulinenstraße.
SNM/DLA Marbach a.N., Renate Franke
Ausgestellt wurden Werke von Hölzel, Schlemmer, Baumeister, Ida Kerkovius, Max Ackermann, Hildegard Kreß (geboren 1902 in Heilbronn) und Erich Schurr.

Kunstverein Heilbronn e. V. Ausstellungen
1956-1957. Übersicht
Hektographierte Seite
SNM/DLA Marbach a.N.

Hans Franke: Rede anläßlich der Eröffnung der Gedächtnisausstellung
von AW Sauter im Kunstverein Heilbronn, Sonntag, 29. Oktober 1961. 1961. 8 S.
SNM/DLA Marbach a.N.

Fred Naleppa: Hans Franke beim Kaffeebesuch
2 Fotographien, rückseitig datiert 1957
Fred Naleppa

Hans Franke: Franz Anton Mesmer und sein "Thierischer Magnetismus"
Der Einfluß einer medizinischen Heilungslehre auf das Geistesleben der Romantik und Nachromantik. In: Historischer Verein Heilbronn. 22. Veröffentlichung. Weinsberg 1957: Röck, S. 201-220.

Hans Franke: Spuren des Mesmerismus in der deutschen Literatur
In: Die Literatur. Monatsschrift für Literaturfreunde. Das Literarische Echo, 37. Jahrgang, Heft 2, November 1934. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, S. 87-91.
Das Heft enthält ferner Beiträge von Reinhold Schneider, Jakob Schaffner, eine "Auseinandersetzung mit Benn" von Egon Vietta sowie Gedichte von Gottfried Benn. Auf dem Einband handschriftliche Widmung von Benn.
SNM/DLA Marbach a.N.

Justinus Kerner-Verein e. V. an Hans Franke
Weinsberg, 15. Januar 1957. Brief. 1 Blatt.
Antwort auf eine Anfrage nach Material über Mesmer
SNM/DLA Marbach a.N.

Friedrich Knödler: Porträt Hans Franke
Öl auf Leinwand. 75 x 63 cm. Vermutlich in der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre entstanden. Signiert "F. K."
Renate Franke
Friedrich Knödler (1920-1988). Ausbildung bei Walther Eberbach in Heilbronn und an der Akademie in Stuttgart. Maler.

Hans Franke: Zwischen Kritik und Dichtung
Ein Selbstporträt. In: Welt und Wort, Heft 8, August 1958, S. 239-240.
SNM/DLA Marbach a.N.
"Es ist ein recht eigenartiges Gefühl, über sich selbst zu schreiben, wenn man ein Leben lang, genau 43 Jahre, über andere geschrieben hat. Ganz von selbst drängt sich die Frage auf, was von einer unendlichen Kette von Publikationen Wert und Bestand habe. Es sind zwei Gebiete, auf denen das Schicksal oder die Veranlagung mich zwangen, tätig zu sein: Journalismus und Dichtung. Der Kampf, auf welche Seite ich mich schlagen sollte, hat ein Leben gewährt. Und es ist wohl so, daß ein angeborenes kritisches Temperament mich immer wieder zur Presse, zum Journalismus drängte - während das seelische Element, die Kontemplation, die Vermittlung der Gedanken im dichterischen Wort suchte."

Otto Heuschele: Ansprache zum 65. Geburtstag von Hans Franke
Gehalten im Kleinen Theater Heilbronn am 3. September 1958. 1958. [8] S.
Mit Beilage: "Kleines Theater Heilbronn e. V. Lyrik und Prosa von Hans Franke. Rezitationsabend anläßlich seines 65. Geburtstages"
SNM/DLA Marbach a.N.
"Programmfolge:
1. Allegro di molto aus dem Streichquartett D-Dur op. 20 Nr. 4 von Joseph Haydn
Breitschmid-Quartett, Rudolf Breitschmid, Violine I, Alfred Weber, Violine II, Erich Moll, Viola, Wolfgang Nietzer, Cello
2. Natur. Lyrik
gesprochen von Loucie Heldt, Ursula Münch, Heino Verhey
3. Aus der Novelle 'Liebe fordert letzte Beugung'
gelesen von Ursula Münch
4. Adagio aus dem Streichquartett C-dur op. 33 Nr. 3 von Joseph Haydn
Breitschmid-Quartett
5. Festansprache
Otto Heuschele
6. Mensch und Menschheit. Lyrik
gesprochen von Loucie Heldt, Ludwig Baschang
7. Aus dem Roman 'Die Botschaft der Götter'
gelesen von Ludwig Baschang
8. Nach Innen. Lyrik
gesprochen von Loucie Heldt, Ursula Münch, Heino Verhey
9. Allegro moderato aus dem Streichquartett Es-dur op. 125 Nr. 1 von Franz Schubert
Breitschmid-Quartett"

Bundesverdienstkreuz erster Klasse für Hans Franke, Heilbronn
Ausschnitt aus: Amtsblatt für den Stadt- und Landkreis Heilbronn, Nr. 43, 24. Oktober 1958, S. 5.
Stadtarchiv Heilbronn, Zeitgeschichtliche Sammlung P 100

Hans Franke - ein Fünfundsechziger
Ausschnitt aus: Baden-Württemberg. Nr. 8/1958, S. 36.
Stadtarchiv Heilbronn, Zeitgeschichtliche Sammlung P 100

Jackh, Ernest [d.i. Ernst Jäckh] an Hans Franke
New York, October 3, 1958. Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N. 66.809
"Lieber Herr Franke - der 'Baden-Württemberg'-Zeitschrift entnehme ich - nicht nur die beiden Tatsachen Ihres jungen, 65. Geburtstags u. Ihrer dichterischen Produktivität, sondern auch die Bestätigung Ihrer universalen Verdienste um das Kulturleben unser 'Mutterstadt' Heilbronn, wovon mir neulich Obm. Meyle schon erzählt hat. Nehmen Sie herzlichen Dank u. gute Wünsche entgegen von Ihrem fast 20 Jahre älteren Kollegen, der das gleiche versucht hat."
Ernst Jäckh (1873-1959), Schüler von Friedrich Naumann und Jugendfreund von Theodor Heuss. 1902-1912 Redakteur der Heilbronner "Neckar-Zeitung". 1918 Mitbegründer der "Deutschen Demokratischen Partei". 1920-1933 Leiter der Hochschule für Politik in Berlin. Nach Absetzung durch die Nazis Exil.

Hermann Hesse an Hans Franke
Ohne Datum [1958?]. Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N. 66.808/4
"Auch meine spärlichen Heilbronner Erinnerungen wurden durch Ihren Brief geweckt. Ich sah die Stadt zum erstenmal Ende der 90er Jahre, da kam ich von Tübingen, um die Verlobung eines älteren Bruders mitzufeiern, mit einer Tochter des Heilbronner Dekans Berg. Etwa 15 Jahre später kam ich nach Heilbronn zu einer eher verunglückten Vorlesung, ich war Gast von Eugen [wohl richtig: Ernst] Jäckh. Wieder später, viel später, las ich nochmals in H. vor und besuchte eine Base von mir, die dort mit dem Kaufmann Lichdi verheiratet war. Lichdis Sohn besorgt mir noch heute jeweils meine Esspakete nach dem Osten. Ueberdies waren ja auch stets meine Beziehungen zu Salzer da."
Hermann Hesse (1877-1962): 1915 erschien im Salzer Verlag, Heilbronn als 11. Band der Reihe "Salzers Taschenbücherei" ein Bändchen mit "neuen Gedichten" unter dem Titel "Musik des Einsamen".
Die Datierung dürfte sich aus den einleitenden Sätzen ergeben: "Danke für [...] die Ansprache von Heuschele", womit die gedruckte Rede zum 65. Geburtstag Frankes gemeint sein könnte.

Hermann Hesse: Musik des Einsamen
Neue Gedichte. 31.-40. Tausend. Heilbronn: Eugen Salzer 1918. 84 S.
Einbandzeichnung von Schmid & Hoffmann in Stuttgart.
Stadtbücherei Heilbronn

Neckar-Echo, Jubiläums-Sonderausgabe Juni 1958
Heilbronner Stimme, Archiv
Von der Wiedergründung des "Neckar-Echo" im Herbst 1949 bis 1959 war Hans Franke bei dieser Zeitung als Chef vom Dienst und Leiter der Kulturredaktion tätig. In der Jubiläums-Sonderausgabe hat er in einem Beitrag "fünfzehn große heilbronner jahre" die kulturelle Szene in Heilbronn während der Weimarer Republik dargestellt (zum Neckar-Echo s. Anhang).

Albert Großhans: Neckar-Echo.
Tageszeitung für das werktätige Volk. Heilbronn [1983]: Druckhaus Schwaben. 19 S.
Privatbesitz

Hans Franke: 200 Jahre Zeitungsgeschichte in Heilbronn
Verleger, Drucker, Redakteure. In: Historischer Verein Heilbronn. 23. Veröffentlichung. Heilbronn 1960: Heilbronner Stimme, S. 243-276.

Hans Franke: 200 Jahre Zeitungsgeschichte in Heilbronn
Typoskript, erste Seite, mit handschriftlichen Korrekturen
SNM/DLA Marbach a.N.

Fritz Ulrich an Hans Franke
Stuttgart-Sillenbuch, 9. Februar 1960. Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N.
"Lieber Hans Franke! Hier in aller Eile die gewünschten Stichworte: Lebenslauf: [...]. Mein Hauptziel als Politiker und Journalist: Aufbau einer freiheitlichen Demokratie; Hebung des Proletariers zum gleichberechtigten Bürger im demokratischen Staat; soziale Gerechtigkeit; Verbesserung unseres Schulwesens in allen seinen Stufen; Sicherung des Aufstiegs für alle begabten Kinder und Jugendlichen ohne Unterschied des Standes und Geldbeutels der Eltern; Förderung von Kultur, Kunst und Wissenschaft; Kampf gegen Diktatur und Gewaltherrschaft, gegen Militarismus und Krieg, für Frieden und Freiheit in einer gesunden Ordnung."

Fritz Ulrich an Hans Franke
Stuttgart-Sillenbuch, 21. 3. 1960. Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N. 66.857/2
"Von dem früheren 'Heilbronner Beobachter' aus dem 19. Jahrhundert ist mir nichts bekannt geworden. Auch von einer 'Heilbronner Arbeiterzeitung' habe ich nie etwas gehört. So etwa 1925 hat die KPD für einige Monate ein Kopfblatt der Stuttgarter 'Volksstimme' im Unterland verbreitet, das jedoch rasch einging - offenbar wegen Mangel an Abonnenten. Der Gütermakler Klink organisierte schon vor dem ersten Weltkrieg einen 'Bund für soziale Erneuerung', der sich besonders dem Bau von Kleinsiedlungshäusern und der Pflege des Schrebergartentums widmete. [...] K. gab auch ein Wochenblatt unter dem Namen 'Neue Bahnen' heraus, das insbesondere den vorgenannten Zwecken diente. Es handelte sich um eine kleine Auflage, die im öffentlichen Leben der Stadt nicht wesentlich in Erscheinung trat. Das Blatt ist schliesslich auch sang- und klanglos eingeschlafen."
Wilhelm Klink, 1875 in Affaltrach geborener Bürstenbinder ("Buchbinder R." heißt er - im Anschluß an Kittler - in Großhans' Buch "100 Jahre SPD Heilbronn 1874-1974"), kam in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts von der Sozialdemokratie ("Opposition der Jungen") zu den kommunistischen Anarchisten und versuchte zum Teil von Heilbronn aus eine süddeutsche anarchistische Föderation zu gründen ("bedeutendster süddeutscher revisionistischer Anarchist neben Gustav Landauer"). In Heilbronn gab er 1896 ein anarchistisches Agitationsblatt heraus, das es auf sechs Nummern brachte. Später - vor 1910 schon - lebte er (nach vorübergehender Flucht ins Ausland wegen eines angeblichen Sittlichkeitsdelikts) in Böckingen und gründete dort 1911 die "Siedelungsgenossenschaft des Bundes für soziale Betätigung Heilbronn", Keimzelle der heutigen Wohnungsbaugesellschaft GEWO. Über die "Schwarze Hofmännin" schrieb er ein Theaterstück, das in Heilbronn mehrfach aufgeführt worden ist. - Über Klink, der der Überwachung durch die Politische Polizei unterlag und von dem heute noch eine Polizeiakte im Staatsarchiv Potsdam existiert (Signatur: Pr. Br. Rep. 30 Berlin C Pol. Präs., Titel 95, Sekt. 8 Lit. K, Nr. 40, Best. Nr. 16292), gelegentlich mehr.

Lieferschein und Anzeigenauftrag des Heilbronner "Intelligenz-Blattes"
Heilbronn 1830
SNM/DLA Marbach a.N.
Diese Unterlagen gehören zur Materialsammlung für Frankes Aufsatz und befinden sich neben vielen sonstigen "Heilbronnensien" im Nachlaß Frankes.

Hans Franke: Verzeichnis aller Zeitungen und Zeitschriften
die von 1744-1934 in Heilbronn erschienen und verlegt wurden
Handschriftliche Aufstellung, 3 Blätter.
SNM/DLA Marbach a.N.

Hans Franke an das Evangelische Kirchenregisteramt Heilbronn
Heilbronn, [um 1960]. Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N.
Anfrage betreffend Viktor Krämer und Familie, Familie Schell und Verleger Otto Weber. Mit den hinzugesetzten Auskünften des Kirchenregisteramtes.

Hans Franke: Späte Begegnung
Zwei Novellen. Heilbronn: Eugen Salzer 1961. 76 S. (Salzers Volksbücher. 74)
Einbandzeichnung: Elsbeth Schneidler-Schwarz
Enthält die Novellen "Späte Begegnung" und "Die Prüfung".
In Anhang zwei Seiten mit Anzeigen für Bücher Frankes. Zitate von Rudolf K. Goldschmit, Manfred Hausmann ("Die Gedanken, zu denen die Gedichte mich gebracht haben, werden noch lange meinen Alltag bestimmen"), Otto Heuschele, Stefan Zweig und Ina Seidel ("... das Schönste, was ich in letzter Zeit an gegenwärtiger Prosadichtung las" - über "Die Botschaft der Götter", 1943).
Renate Franke, Stadtbücherei Heilbronn
Eine zweite Auflage erschien 1964.

Theodor Heuss an Hans Franke
Stuttgart-N, 27. 10. [19]61. Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N.
"Freundlichen Dank für den kleinen Erzählband. Ich selber lebe so ausserhalb der 'Literatur', dass ich garnicht wußte, daß auch Eugen Salzer eine Serie kleiner Schriften herausgibt. Bei mir ist es so, daß ich Ihnen heute garnicht sagen kann, wann ich dazu komme, Ihre Erzählung zu lesen. Ich rechne mich allmählich zu den gequältesten Menschen, da ich Tag um Tag Dutzende und Dutzende von Briefen erhalte, ohne daß ich noch einen 'Apparat' zur Beantwortung besitze."
Im Nachlaß Frankes befinden sich weitere Briefe von Heuss, in dem sich dieser zum Teil sehr direkt dagegen verwahrt, Grußworte für alle möglichen Heilbronner Aktivitäten zu liefern.

Abendliches Lesebuch
Gedanken zur Lebensführung. Herausgegeben von Hans Franke. Reutlingen: Verlagshaus Reutlingen Oertel & Spörer 1961. 371 S.
Umschlagentwurf: Karl Langenbacher. Innenillustration: Lorenz Kraus.
Stadtbücherei Heilbronn
"Wie sein Titel sagt, will dieses Buch am Abend gelesen werden. Es soll zur Hand sein, wenn man sich zur Ruhe gelegt hat. Dann soll man das Blatt des abgelaufenen Tages aufschlagen und lesen, was diese Seite an Gedanken und Weisheiten birgt."

Hans Franke: Die Stadtbücherei im Deutschhof
Erste Etappe auf dem Wege zum "Kulturhof": Eine "Freihand-Bücherei" für Erwachsene, Jugendliche und Kinder. In: Neckar-Echo, 29. September 1961
SNM/DLA Marbach a.N.
Bericht zur Einweihung der neuen Hauptstelle der Stadtbücherei, einer der frühesten kulturellen "Wiederaufbauten" in der Nachkriegszeit.

Fred Naleppa: Porträt Hans Franke
Fotographie, 1963?
Fred Naleppa

Hans Franke: Geschichte und Schicksal der Juden in Heilbronn
Vom Mittelalter bis zur Zeit der nationalsozialistischen Verfolgungen (1050-1945). Heilbronn: Stadtarchiv 1963. 384 S. (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. 11)
Stadtbücherei Heilbronn
Siehe dazu im Anhang den Beitrag des Stadtarchivs zur Ausstellung

Hans Franke auf dem Sontheimer Judenfriedhof
Undatierte Fotografie, vermutlich aus der Zeit der Arbeit am Buch über die Juden in Heilbronn
Renate Franke

Hans Franke an Will Schaber
Hasenhof bei Wüstenrot, 14. 11. 1963. Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N. 77.621/6
"Eben, Donnerstag den 14. 11. früh 9.20 rief Frl. Dr. Staphan an und teilte mir mit, dass COTTA DAS MANUSKRIPT 1848 ANGENOMMEN habe. [...] Also nochmals meinen herzlichen Glückwunsch. Zwei derartige Bücher in kurzer Zeit auf dem deutschen Buchmarkt: das soll Dir einmal einer nachmachen!!! Das wird Dich hier mit einem Schlage sehr bekannt werden lassen."
Das Projekt "1848" scheint sich später zerschlagen zu haben.

Will Schaber. Weltbürger aus Heilbronn
Herausgeber: Gerhard Schwinghammer. Vorwort: Albert Großhans, Ehrenbürger der Stadt Heilbronn. Heilbronn 1986: Heilbronner Stimme. 47 S.
"Nach dem Krieg war es für Franke und mich natürlich, daß unsere alte Beziehung wieder auflebte. Er nahm mich als Verlagslektor unter seine Fittiche und durch seine Anregung entstand das Buch 'USA - Koloß im Wandel', mein erstes Buch in Deutschland, 1958 erschienen. [...] Franke hat mir damals die Tore in Deutschland geöffnet."

Hans und Dely Franke mit Will Schaber
Undatierte Fotografie, vermutlich zwischen 1962 und 1964
Renate Franke

"When Shakespeare Ladies meet"
Haus Fuchs, 10. November 1963
Fotografie. Aufnahme: Foto-Mangold, Heilbronn
Renate Franke
In der Mitte, sitzend, Kurt Pinthus, Herausgeber der legendären expressionistischen Lyrikanthologie "Menschheitsdämmerung" (1920), rechts neben ihm mit Zigarette Hans Franke. Zu Pinthus heruntergebeugt der Heilbronner Kaufmann Rudolf Fuchs, in dessen "Haus auf dem Hügel" private Theateraufführungen gegeben wurden.

Wüstenrot-Hasenhof, letzter Wohnsitz von Hans Franke
Fotografie, 16. September 1989
Aufnahme: Christian Emig, Weinsberg

Dank und Gruß an Hans Franke zu seinem 70. Geburtstag am 6. September 1963
[Festschrift, zusammengestellt von J. K. Thiel]. Heilbronn: Salzer 1963. 32 S.
Werner Schweikert
Mit Beiträgen von Oberbürgermeister Paul Meyle sowie Otto Heuschele, Will Schaber, Albert Volk, Karl Hopfensitz, Albrecht L. Merz, Otto Rombach, Artur Müller, Ernst Bacmeister, Alexander von Bernus, Oskar Schlemmer und Willi Baumeister.

Will Schaber an Hans Franke
Leonia, New Jersey, 3. 9. 1963. Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N.
"Man wird Dich gewiss am Freitag vielfach feiern und Dir sagen, was Dein Wirken in der von Dir gewählten Heimat bedeutete. Du hast allen Grund, Dich an Delys Seite stolz und glücklich zu fühlen. Denn Du hast gefunden, was nur wenigen zuteil wird: ein Zentrum."

Kunstverein Heilbronn an Hans Franke
Heilbronn, 3. Sept. 1963. Brief. 1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N.
"Ihr Verdienst war es, die geistige Konzeption des Kunstvereins entwickelt zu haben, die sich in Veröffentlichungen, Vorträgen und Berichten niederschlug. [...] Ihnen und Ihrer Familie dankbare und ergebene Grüße Ihr KUNSTVEREIN HEILBRONN Der Vorstand Bruckmann Alb. Volk."

Otto Rombach an Hans Franke
Bietigheim/Enz, 7. 9. 1963. Brief.1 Blatt.
SNM/DLA Marbach a.N.
"Die schönsten Geburtstage sind wohl die, zu denen man auch nachher noch schreiben muß, und so einer war Deiner! Denn es war wirklich in seltener Art bewegend, rundherum von lauter erfreulichen, Dir befreundeten Menschen umgeben und selbst in diesen Bereich aufgenommen zu sein."

Otto Rombach und Oberbürgermeister Paul Meyle
Fotografie. Rückseitig datiert: "1200-Jahr-Feier Böckingen" [1966]
Heilbronner Stimme, Archiv

G[] H[]: Hans Franke +
Ausschnitt aus: Neckar-Echo. Heilbronn. Nr. 241, 17./18. Oktober 1964.
Stadtbücherei Heilbronn

ram [von Ramin?]: Hans Franke zu Grabe getragen
Ausschnitt aus: Neckar-Echo. Heilbronn. Nr. 243, 20. Oktober 1964.
Stadtbücherei Heilbronn

In memoriam Hans Franke
Erster Vorsitzender des Kleinen Theaters Heilbronn. + am 16. Oktober 1964. Gedenkworte am Grabe und in der Gedenkfeier am Totensonntag 1964. [1964]. [8] S.
Renate Franke
Reden von Hermann Wente, erster Vorsitzender des Kleinen Theaters Heilbronn, und Walter Bison, Intendant.

Kunstverein Heilbronn: [Zum Tod von Hans Franke]
Unterzeichnet: Dr. Peter Bruckmann und Albert Volk.
1 Blatt.
Renate Franke
"Hans Franke hat vor beinahe 10 Jahren mit den Anstoß zur Wiedergründung des Kunstvereins gegeben. [...] In der ganzen seither verflossenen Zeit war immer er es, der anregte, mahnte, kritisierte. Er war im guten Sinne anspruchsvoll an das zu Leistende, er lehnte alles Halbe ab."

G[] H[]: Oberbürgermeister Paul Meyle: "Ich habe einen Kameraden verloren"
Gedenkfeier für Hans Franke. Mit Herz und Seele der Kunst gedient.
In: AZ - Allgemeine Zeitung. Neckar-Echo Heilbronn. Nr. 271, 23. November 1964.
Renate Franke

P[. von] R[amin?]: Der Nachlaß von Hans Franke
Schiller-Nationalmuseum in Marbach übernahm das Gesamtwerk.
Ausschnitt aus: AZ - Allgemeine Zeitung. Neckar-Echo Heilbronn. Nr. 1, 3. Januar 1966.
Stadtbücherei Heilbronn

Hans Franke: Marion Scotti oder Auf den Spuren eines Engels
Erzählung
SNM/DLA Marbach a.N.
Das Manuskript befindet sich neben anderen unveröffentlichten Arbeiten im Nachlaß im Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Dabei ein Exposé, in dem es heißt:
"In der noch ungedruckten Novelle 'Marion Scotti' schildert Hans Franke einen jungen Menschen, Theobald Mettin, der durch Wahrnehmungen, die er von jungen Jahren an gemacht hat, in Gegensatz zu seinen Eltern und später zur bürgerlichen Gesellschaft selbst gebracht wird. Auf der Jagd nach einem 'wirklichen Menschengesicht' lernt er die Welt der Ungebundenen, ja der Gesetzlosen, der Gaukler, der Fahrenden Leute und der Verbrecher kennen und durcheilt in einem Fiebertraum ihre vermeintlich freie und gesetzlose Welt. Dieser Fiebertraum spielt sich auf einer phantastischen Ebene ab, die Schauplätze in einem grossen unheimlichen Gebäude der Stadt wechseln schnell, und Theobald erwacht schliesslich - durch ihm bis dahin noch unbekannte Erlebnisse und Gegensätze gejagt - innerlich reicher und gefestigter."

Hans Frankes Grab auf dem Heilbronner Hauptfriedhof
Fotografie. 17. September 1989
Aufnahme: Dorothea Emig, Weinsberg


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